Betrug

Ordnungsamt zockt Gastronomen ab – 3 ½ Jahre Haft für Beamten

Geschäftsmann mit Maske in Büro an Telefon
Er nutzte seine Stellung als Beamter – und betrog Gastronomen im großen Stil. (© Elnur/Fotolia)
Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes hat seine Position bei der Stadt skrupellos ausgenutzt und zahlreiche Gastronomen durch Betrug um ihr Geld gebracht. Dabei soll es um fast 1 Millionen Euro gehen.
Mittwoch, 18.10.2017, 14:10 Uhr, Autor: Thomas Hack

Im Schutze seiner sicheren Stellung bei der Stadt wurde ein 58-Jähriger Beamte allmählich zum Trickbetrüger im ganz großen Stil. Sein Ziel? Geld. Seine Opfer? Jede Menge unbedarfter Gastronomiebetreiber.

Der ehemalige Mitarbeiter des Ordnungsamtes in Hilden ist nun vom Düsseldorfer Landgericht wegen Betrugs und Untreue verurteilt worden. Der Angeklagte hatte gestanden, Spielhallenbetreiber und Gastronomen im Namen der Stadt mit falschen Gebührenforderungen abkassiert zu haben. Das Gericht sprach den Mann am Dienstag auch wegen Abgaben-Übererhebung schuldig. Der Schaden lag laut Anklage bei fast einer Million Euro. Das Gericht stufte ihn mit über 600 000 Euro jedoch etwas geringer ein.

Beamter war spielsüchtig – „Totales Versagen und Mitschuldigkeit der Stadt“
Strafmildernd werteten die Richter, dass der Mann spielsüchtig und nicht vorbestraft gewesen sei. Außerdem habe er sich um einen Ausgleich des Schadens bemüht. «Das, was ich da gemacht habe, tut mir sehr leid», hatte er beim Prozessauftakt gestanden. Sein Verteidiger hatte der Stadt Hilden totales Versagen und ein Mitverschulden vorgeworfen: „Da gab es über Jahre null Controlling. Mein Mandant ist spielsüchtig. Das hätte viel früher auffallen müssen.“

Bei der Stadt Hilden leitete der Angeklagte im Ordnungsamt das Sachgebiet „Gewerbe- und Gaststättenangelegenheiten“. Damit war er für die Erteilung von Erlaubnissen nach der Gewerbeordnung und dem Gaststättengesetz verantwortlich. Nun wurde der städtische Trickbetrüger zu 3 ½ Jahren Haft verurteilt. (lnw/TH)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Ein Gerichtssaal
Corona-Maßnahmen
Corona-Maßnahmen

Gastgeber bereiten Lockdown-Klage vor

Wie aktuell der Dehoga Sachsen mitteilt, wollen zahlreiche Gastronomen und Hoteliers nun gegen die Corona-Schutzverordnung klagen.
Besteck in einem Restaurant
Corona-Politik
Corona-Politik

NRW-Gastgewerbe pocht auf verbindliche Öffnungsperspektiven

Auch in Nordrhein-Westfalen wird seitens des Gastgewerbes der Druck auf die Politiker erhöht: Die Branche fordert klare Perspektiven und legt einen ausgefeilten Stufenplan für Öffnungen vor.
Corona-Mundabstrich
Infektionsfall im Betrieb
Infektionsfall im Betrieb

Coronatest statt Quarantäne

Um das wirtschaftliche Leben im Herbst aufrecht zu erhalten, müsse ein „Freitesten“ ermöglicht werden, fordert der Österreichische Wirtschaftsbund.
Ein Tisch mit Richterhammer
Urteilsspruch
Urteilsspruch

Erster Gastronom gewinnt Corona-Klage gegen Versicherung

Millionen-Summe für Gastronomen: Nachdem der Münchner Augustinerkeller-Wirt Christian Vogler aufgrund der coronabedingten Schließung seines Restaurants gegen die Versicherung geklagt hat, hat ihm nun das Landgericht recht gegeben.
Personal eines Hotels
Corona-Hilfen
Corona-Hilfen

Petition zur Kurzarbeit-Verlängerung gestartet

In einer neuen Online-Petition für die Verlängerung von Kurzarbeit fordern mehrere Institutionen zur Teilnahme auf. In nur fünf Tagen kamen 40.000 Unterschriften zusammen.
Eine goldene Justitia Figur steht auf vielen 500 Euro Geldscheinen.
Epidemiegesetz
Epidemiegesetz

Entschädigungsanspruch für behördlich geschlossene Betriebe

Österreichische Hoteliers freuen sich über einen wichtigen Schritt des Gesundheitsministers. Der zu entschädigende Verdienstentgang kann jetzt berechnet werden.
Eine Frau mit Mundschutz im Restaurant
Zweckentfremdung
Zweckentfremdung

Gastrobranche kritisiert Polizeizugriffe auf Gästelisten

Der Streit um Polizeizugriffe auf Gästelisten geht in die nächste Runde: Branchenvertreter, FDP und Grüne fordern das Ende dieser Praktiken, CDU-Politiker sehen darin eine notwendige Maßnahme.
Ein Schild mit der Aufschrift Mietrecht
Restart
Restart

Dehoga fordert neue Gesetzregelung zur Pachtminderung

Da gerade in den deutschen Innenstädten die Immoblienbesitzer dem angeschlagenen Gastgewerbe nicht entgegenkommen würden, fordert der Dehoga nun, Pachtminderungen gesetzlich zu regeln.
Eine Kellnerin in einem Restaurant
Corona-Hilfen
Corona-Hilfen

Grüne fordern Kurzarbeitergeld an Feiertagen

Die Fraktion der Grünen kritisiert die Entscheidung der Bundesagentur für Arbeit, an Feiertagen kein Kurzarbeitergeld zu zahlen. Dies sei eine weitere Belastung für das angeschlagene Gastgewerbe.