Neues Gesetz sieht Panikknopf für Zimmermädchen vor
Hausdamen und Zimmermädchen von Hotels dürfen sich ab nächstes Jahr ein gutes Stück sicherer fühlen – zumindest im US-Bundesstaat New Jersey. Ab 2020 sind dort Hotelunternehmen mit mindestens 100 Zimmern dazu verpflichtet, ihre Mitarbeiterinnen mit einem tragbaren Panikknopf auszustatten, um Belästigungen und sexuelle Übergriffe zu verhindern. Diese Regelung ist gesetzlich verankert und war unter anderem von den Hotelgewerkschaften forciert worden. „Ich bin stolz, dass ich dieses Gesetz unterzeichnen konnte, um Hotelangestellten durch einen Panikknopf mehr Sicherheit und die Möglichkeit zu geben, sofort nach Hilfe rufen zu können, wenn sie diese benötigen“, zitiert NBC News den Gouverneur von New Jersey, Phil Murphy. Als das neue Gesetz unterzeichnet wurde, waren als Zeugen neun Damen anwesend – allesamt Reinigungskräfte von Hotelunternehmen.
Auch Marriot und Hilton denken über Panikknöpfe nach
Der Hintergrund dieser neuen Panikknopf-Regelung war ein Fall von Belästigung in Atlantic City, bei welchem eine 51-jährige Reinigungskraft im Hotelzimmer Opfer eines Sexualtäters geworden ist. „Wenn man merkt, dass etwas nicht stimmt, kann man jetzt einfach einen Knopf drücken und Hilfe ist unterwegs“, betonte nach der Gesetzesunterzeichnung etwa Daksha Parikh, Reinigungskraft im Hotel Tropicana Casino. „Für uns ist das ein wichtiges neues Schutzmittel. Manchmal müssen wir ganz allein in einem langen Flur mit unzähligen Zimmern arbeiten und die Gäste haben überhaupt keine Kleidung an, wenn man an die Tür klopft.“ New Jersey ist der erste US-Bundesstaat, der Geräte wie Panikknöpfe per Gesetz zur Grundausstattung von Hotelmitarbeitern macht. Auch einige Hotelketten wie Marriott und Hilton sollen angeblich schon laut über derartige Pläne nachdenken. Nicht ohne guten Grund: Neun von zehn Hotelangestellten gaben bei einer Befragung an, schon mindestens einmal Opfer von sexuell motivierten Attacken geworden zu sein – jedenfalls im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.