Vorwürfe durch Gewerkschaften

Gewerkschaften kritisieren McDonald’s Steuersparmodelle

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Europäische und Amerikanische Arbeitnehmervertreter beschuldigten McDonald’s am Montag in Brüssel, zwischengeschaltete Firmen in vermeintlichen Steuerparadiesen zu nutzen. (Foto: picture alliance / Arco Images GmbH)
Nach Angaben von Gewerkschaften hat die US-Burgerkette McDonald’s in den vergangenen Jahren ihre umstrittenen Steuersparmodelle verschärft. 
Dienstag, 15.05.2018, 09:59 Uhr, Autor: Markus Jergler

Europäische und amerikanische Arbeitnehmervertreter beschuldigen das Unternehmen unter anderem eine große Zahl an zwischengeschalteten Firmen in Steuerparadiesen wie den Bermudas und den Cayman Inseln zu nutzen. Die Strukturen seien so undurchsichtig, dass die Steuerverpflichtungen des Unternehmens nicht nachvollziehbar seien.

„Alle fälligen Steuern“ gezahlt
McDonald’s erklärte auf Nachfrage, in jedem Markt, in dem der Konzern Geschäfte mache, „alle fälligen Steuern“ zu zahlen. Mehr als drei Milliarden Dollar habe das Unternehmen in den Jahren zwischen 2013 und 2017 in der EU an Steuern gezahlt. Dies entspreche einer Steuerquote von beinahe 29 Prozent. Außerdem zahle man Sozialversicherung sowie Immobilien- und andere Steuern. Auch eine Verlagerung der Zentrale für das internationale Geschäft von Luxemburg nach London im Jahr 2017 sei aus steuerlichen Gründen erfolgt. Wie sich der Schritt konkret auf die Steuerlast auswirkte, erklärte der Konzern nicht.

Bereits 2015 Untersuchung eingeleitet
Die Gewerkschaften hatten Anfang 2015 bereits in einem ähnlichen Report die Steuerpraktiken von McDonald’s angeprangert. Die EU-Kommission leitete wenig später eine eingehende Untersuchung zur steuerlichen Behandlung von McDonald’s in Luxemburg ein. Die Wettbewerbshüter vermuteten, dass Luxemburg dem Unternehmen Steuervorteile gewährte und damit gegen EU-Beihilfevorschriften verstieß. Die Untersuchung dauert noch an. Informationen der Gewerkschaften spielten dabei bereits eine Rolle.

Ein Sprecher der EU-Kommission erklärte nun, die Brüsseler Behörde nehme den Bericht zur Kenntnis. Er behandele die Unternehmensstrukturen von McDonald’s, wie sie nach dem Beginn der Wettbewerbsermittlungen im Dezember 2015 eingerichtet wurden. Daher seien sie nicht Teil des Verfahrens. Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager habe aber bereits angekündigt, zusätzliche Untersuchungen könnten folgen, wenn es weitere Verdachtsmomente gebe, dass EU-Beihilfevorschriften nicht befolgt würden. (dpa/MJ)

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