Gastronom will NRW-Sperrstunde kippen
Ein Düsseldorfer Gastronom will mit einem Eilantrag und der Hilfe des Dehoga vor dem Oberverwaltungsgericht Münster die NRW-weite Sperrstunde in besonders von Corona betroffenen Regionen kippen, wie der Geschäftsführer des Dehoga Nordrhein, Thomas Kolaric, dieser Tage mitteilte. Der klagende Gastronom betreibt in Düsseldorf vier bekannte Bars. Ein weiteres Restaurant, das er im Medienhafen eröffnen wollte, wurde durch Corona ausgebremst. Drei der vier Bars hat er nach der neuen 23.00-Uhr-Sperrstunde inzwischen komplett geschlossen, wobei 125 Mitarbeiter von den Folgen der Sperrstunde betroffen seien und nun in Kurzarbeit gehen müssten.
„Ich werde auf ein Urteil pochen!“
Für den Gastronomen ist die Sperrstunde unverhältnismäßig. Ob sich Menschen wirklich in Bars anstecken könnnten, die unter Coronaschutz-Bedingungen betrieben werden, ist für den Gastronomen wie auch die Dehoga fraglich. Der Wirt zieht ausdrücklich stellvertretend für die gesamte Gastronomie in die juristische Schlacht: „Ich möchte für die Branche den richtigen Schritt machen“, so der Bar-Betreiber wörtlich. Daher habe er auch kein Interesse an einer Einigung mit der Stadt, wodurch er vielleicht seine eigenen Läden wieder aufmachen könnte: „Ich werde auf ein Urteil pochen.“ Seine Chancen erachtet er als gut: Inhaltlich ähnliche Klagen seien in anderen Bundesländern gut für Gastronomen ausgegangen. Die Dehoga hat dem Wirt eine Kanzlei zur Seite gestellt. (lnw/TH)