Drogen-Politik

Bayern erwägt Cannabis-Verbot

Bayern erwägt Kiff-Verbot für Volksfeste und Englischen Garten (Foto: © picture alliance /Chromorange/Michael Bihlmayer)
Bayern erwägt Kiff-Verbot für Volksfeste und Englischen Garten (Foto: © picture alliance /Chromorange/Michael Bihlmayer)
Das südliche Bundesland ist bekannt dafür, gerne mal etwas restriktiver zu handeln. Nachdem es die Teil-Legalisierung von Cannabis nicht verhindern konnte, arbeitet die Staatsregierung jetzt an einem Kiff-Verbot für bestimmte Bereiche. 
Dienstag, 09.04.2024, 14:46 Uhr, Autor: Christine Hintersdorf

Nach der Teil-Legalisierung von Cannabis will Bayern die öffentlichen Räume zum Kiffen so weit wie möglich einengen. Das heißt, dass vor allem Volksfeste – allen voran die Wiesn – nach Möglichkeit komplett Cannabis-freie Zonen werden.

Zudem prüft die Staatsregierung nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein Kiff-Verbot im Englischen Garten in München. Auch Biergärten und Außengelände von Gaststätten könnten grundsätzlich zu Tabu-Zonen für Cannabis erklärt werden.

Noch ist nichts beschlossen

Konkret beschlossen wurde in der Kabinettssitzung am Dienstag zunächst noch nichts, wie Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) anschließend sagte. Die Vorschläge würden aktuell noch im Detail geprüft. Konkret stellte Herrmann bereits eine Verordnungsermächtigung für Kommunen in Aussicht, damit diese in ihren Bereichen Cannabis-freie Zonen einrichten können – so wie es bisher auch schon bei Alkoholsperrzonen möglich sei. „Was dann auch eine Lösung wäre beispielsweise für Volksfeste oder für das Oktoberfest, wie ja auch von der Branche erwartet wird“, fügte Herrmann hinzu.

Verstöße werden teuer

Klar ist bereits, dass für Verstöße gegen das neue Cannabis-Gesetz in Bayern hohe Bußgelder drohen – 1000 Euro beispielsweise für das Kiffen in Gegenwart von Kindern oder Jugendlichen. Das geht aus einem umfangreichen Bußgeldkatalog hervor, den das bayerische Gesundheitsministerium erarbeitet hat und der seit 1. April gilt.

Die Teil-Legalisierung von Cannabis trat zum 1. April in Kraft. Für die Verhängung von Bußgeldern für Gesetzesverstöße sind nun die Behörden in den Ländern zuständig.

(dpa/CHHI)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Cannabis-Verbot in Bayern
Drogen-Politik
Drogen-Politik

Bayern plant schnelle Umsetzung des Cannabis-Verbots

Tempo beim Cannabis-Verbot: Die Teil-Legalisierung von Cannabis konnte in Bayern nicht verhindert werden. Dafür planen CSU und Freie Wähler nun Kiff-Verbote für konkrete Bereiche – und das möglichst schnell.
Schild mit Cannabis-Verbot
Einschränkungen
Einschränkungen

Bayern beschließt Cannabis-Verbot

Bayern soll nicht zum Kifferparadies werden! Seit letzter Woche arbeitet die Staatsregierung daher an einem Kiff-Verbot für bestimmte Bereiche. Jetzt steht fest, wo der Konsum von Cannabis überall untersagt ist. 
Volksfeste und Cannabis - keine gute Gemeinschaft (Foto: © Florian Klamert/stock.adobe.com)
Kiffen
Kiffen

Cannabis und Volksfeste – Die Lage ist unklar

Das Thema Cannabis treibt die Gastronomen in diesem Frühjahr um. Seit 1. April ist der Genuss zwar offiziell erlaubt, aber viel Wirte, insbesondere auf Volksfesten, stehen dem Thema kritisch gegenüber. 
Das Stuttgarter Frühlingsfest ist nicht der Ort für einen Joint. (Foto: © picture alliance /Eibner-Pressefoto/Wolfgang Frank)
Cannabis-Konsum
Cannabis-Konsum

Kiffen auf dem Stuttgarter Frühlingsfest verboten

Erwachsene dürfen zwar jetzt Cannabis rauchen. Sie dürfen das aber nur, wenn keine Kinder und keine Jugendlichen dabei sind. In der Baden-Württembergischen Stadt hat man sich daher jetzt dazu entschieden, den Konsum auf dem ersten Volksfest des Jahres zu verbieten.
Ein Hotelgast betritt ein Hotelzimmer
Politik
Politik

Bettensteuer ade: Termin für Verbot rückt näher

Die bayerische Bettensteuer ist noch nicht vom Tisch. Das könnte sich bald ändern. Der Landtag muss abschließend nur noch über ein landesweites Verbot für die Einführung dieser Steuer durch Kommunen abstimmen. Aber wann?
Staatsministerin Michaela Kaniber mit Markenidentitätsberater Christopher Spall
Für eine stärkere Sichtbarkeit
Für eine stärkere Sichtbarkeit

„Genuss Bayern – Heimat des Guten“: Neue Dachmarke für bayerische Spezialitäten

Der einzigartige Genuss aus Bayern soll besser präsentiert werden. Deshalb hat Ernährungsministerin Michaela Kaniber jetzt eine neue Dachmarke vorgestellt. „Genuss Bayern – Heimat des Guten“ soll bayerische Spezialitäten noch sichtbarer und unverwechselbarer machen.
Julia Heyer (Kongressagentur Conventus), Dr. Jürgen Böhner (Deutsche Gesellschaft für Epileptologie) und Staatsministerin Michaela Kaniber
Bayerischer Tourismustag
Bayerischer Tourismustag

Michaela Kaniber: „Wir brauchen eine handlungsfähige Regierung für den Tourismus“

Am 14. November fand in Bamberg der Bayerische Tourismustag statt. Tourismusministerin Michaela Kaniber hob dabei die starke Entwicklung der Branche hervor und forderte gleichzeitig politische Verlässlichkeit für die Zukunft des bayerischen Tourismus.
Johann Geyer, Teamleiter Europa Miniköche Gruppe Altmühltal, Susanne Droux, Geschäftsführerin Europa Miniköche, Catherine Karanja, Leiterin der Geschäftsstelle Europa Miniköche, Michael Wagner, Teamleiter, Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Angela Inselkammer, "Dehoga Bayern"-Präsidentin, Dr. Thomas Geppert, "Dehoga Bayern"-Landesgeschäftsführer, Stefanie Hüttinger, Ernährungsfachkraft Europa Miniköche, sowie Tanja Schorer-Dremel, MdL, regionale Schirmherrin Gruppe Altmühltal
Nachwuchsförderung
Nachwuchsförderung

Markus Söder übernimmt Schirmherrschaft für die bayerischen Europa Miniköche

Hoher Besuch bei den Europa Miniköchen: Zum 35. Jubiläum des Projekts, bei dem Kindern ermöglicht wird, an kreativen Workshops in gastgewerblichen Betrieben teilzunehmen, schaute Ministerpräsident Markus Söder nicht nur vorbei, sondern übernahm auch die Schirmherrschaft für alle 15 bayerischen Gruppen der Europa Miniköche.
Zimmermädchen macht das Bett
Widerstand
Widerstand

Vorstöße für eine Bettensteuer in Bayern

In vielen deutschen Städten müssen Hotelgäste eine Bettensteuer zahlen. In Bayern dürfen die Kommunen diese Übernachtungsabgabe jedoch nicht verlangen. Dagegen gibt es Widerstand. Auch in Nürnberg und Augsburg wird nun über eine solche Steuer nachgedacht.