Amsterdam sperrt Straßen für Touristen
Die Zeiten, als man in Amsterdam gemütlich durch die offenen Gassen spazieren und ein Straßencafé seiner Wahl aufsuchen konnte, sind längst vorbei. Mittlerweile ist die niederländische Hauptstadt derart von Touristen bevölkert, dass man sich gegenseitig auf die Holzschuhe tritt. Ähnlich wie auf Mallorca und in Venedig hat die europäische Wassermetropole im Norden mit einem Ausmaß an Massentourismus zu kämpfen, der sich kaum mehr in den Griff bekommen lässt. Jetzt ist Schluss damit, hat die Stadtverwaltung beschlossen und eine ganze Reihe drastischer Maßnahmen beschlossen, die dem „Overtourismus“ ein Ende bereiten sollen.
Hier die wichtigsten Auswirkungen der Beschlüsse auf Amsterdam-Urlauber – und die ersten Erfolge:
Keine Führungen mehr durchs Rotlichtviertel
Bereits seit April dieses Jahres sind sämtliche geführte Touren durch das Stadtviertel De Wallen nach 19 Uhr untersagt, ab 2020 sind sie schließlich ganz verboten.
Spezielle Genehmigungen für Reiseleiter
Um Stadtführungen durchführen zu dürfen, brauchen Reiseleiter zukünftig eine amtliche Erlaubnis. Zudem dürfen keine kostenlosen Führungen mehr angeboten werden.
Eintrittsgeld für Kreuzfahrturlauber
Bereits schon jetzt kostet es einen Passagier, der von einem Kreuzfahrtschiff in Amsterdam an Land geht, 8 Euro pro Tag. Die Folge: Zahlreiche Schiffe steuern nicht mehr die niederländische Haupstadt, sondern das nahe gelegene Rotterdam an.
Harte Geldstrafen für Umweltsünder und Alkoholgenießer
Wer sich zwischen Amsterdams Grachten heute ein kühles Heineken genehmigen will, muss ein dickes Portemonnaie mitbringen, denn Alkohol auf der Straße ist ab sofort verboten – ebenso, wie das Zumüllen derselbigen.
Sperrung der Straßen
Dies ist wohl eines der härtesten Maßnahmen für viele Amsterdam-Urlauber: Werden etwa die Straßen des beliebten Rotlichtviertels allzu voll, werden diese rigoros abgesperrt.
Verbot von Touristenshops, Eisdielen und Fastfood-Lokalen
Wer in Amsterdam einen neuen Fahrradverleih, einen Burgerladen oder eine Eisdiele eröffnen möchte, hat mittlerweile keine Chance mehr: Die Stadt sagt gnadenlos nein zu solchen Innovationen.
(dpa/fokus/TH)