Politik & Gastgewerbe

Altmaier will Kassenbonpflicht kippen

Wirtschaftsminister Peter Altmaier
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier befürchtet enorme Bürokratie- und Umweltbelastungen durch die Bonpflicht 2020. Wird er sie in letzter Minute kippen können? (© Bernd Thissen/stock.adobe.com/Joachim Wendler/stock.adobe.com)
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat die Bürokratie- und Umweltprobleme erkannt, die die geplante Kassenbonpflicht 2020 nach sich zieht. Jetzt will er das Finanzministerium von deren Einstellung überzeugen. 
Montag, 16.12.2019, 12:17 Uhr, Autor: Thomas Hack

Noch zwei Wochen, dann sind Gastronomen dazu verpflichtet, für jede Transaktion einen Kassenbon auszudrucken. Doch diese Bonpflicht ist gewaltig am Wanken, denn Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier drängt darauf, die Vorgabe wieder aus dem Gesetz zu streichen. Die Kassenbonpflicht werde zu einem erheblichen Mehraufwand an Bürokratie führen, hat der CDU-Politiker dieser Tage an Finanzminister Olaf Scholz (SPD) geschrieben. Zudem käme es zu einer starken Umweltbelastung, da die Thermopapier-Bons zu Milliarden direkt im Müll landen würden.“Ich kann bestätigen, dass Bundeswirtschaftsminister Altmaier mit Bundesfinanzminister Scholz im Austausch zum Thema Bonpflicht ist“, ließ ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums dieser Tage dazu verlauten.

„Die Folgen dieser Regelung sind beträchtlich“

Altmaier betonte: „Die Folgen dieser Regelung sind beträchtlich.“ So etwa rechne die Handelskette Rewe mit 140.000 Kilometern zusätzlicher Kassenbons im Jahr. Altmaier verwies darauf, dass der Gesetzentwurf von 2016 eine Belegpflicht auf Kundenwunsch vorgesehen habe. „Diese Regelung wurde im parlamentarischen Verfahren zu einer allgemeinen Belegausgabepflicht ausgeweitet.“ Er hoffe nun auf eine kurzfristige einvernehmliche Lösung im Sinne der Unternehmen und der Umwelt, wie er sagt.

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