Wird es Indoor-Après-Ski im Winter geben?
„Wir stehen im kommenden Winter unter genauer Beobachtung und wir sind gefordert zu zeigen, dass die Österreichischen Tourismusdestinationen verantwortungsvoll mit Covid-19 umgehen. Daher drängt die Zeit, dass endlich Regeln erstellt werden. Regeln, die dazu angetan sind, das Corona-Virus in Zaum zu halten und dennoch eine vernünftige Wintersaison ermöglichen. Zu viel steht auf dem Spiel. Leichtfertigkeit und überstürztes Vorgehen können wir uns genauso wenig leisten, wie dort weiterzumachen, wo wir im März aufhören mussten“, erklärte der Tiroler Wirtschaftsbundobmann und Seilbahnsprecher Franz Hörl dieser Tage.
Während man sich gegen eine zweite Infektionswelle wappnet, geht es der heimischen Tourismusbranche auch darum sich gegen eine zweite mediale Welle zu rüsten. Dazu Hörl, der seit 1978 auch Hotelier in Gerlos ist: „Wir sind es unseren Mitarbeitern, unseren Gästen und letztlich unserem Land schuldig, möglichst keine vermeidbaren Fehler zu machen und da gehört es dazu, heuer das gewohnte Après-Ski- und Partyleben verantwortungsvoll zu reduzieren. Bei Seilbahnen und Sesselliften haben wir heuer im Sommer schon gesehen, dass die Regelungen analog zum öffentlichen Personenverkehr funktionieren und machbar sind. Es geht vornehmlich darum Superspreading Events hintanzuhalten und möglichst zu vermeiden.“
Pause zwischendurch statt vorverlegter Sperrstunde
Bestätigt wird Hörl auch von einer Gästebefragung, die klar aufzeigt, dass sich Österreichs Wintergäste weiterhin zum Urlaubserlebnis und zum Wintersport bekennen – einzig das Thema „Après-Ski“ wird von einem überwiegenden Teil der Gäste als sehr kritisch gesehen. Hörl: „Ich kann verstehen, dass es für einzelne Unternehmer schwierig wird, auf Partybetrieb und volle Tanzflächen zu verzichten sowie ein klares Sperrstundenregime einzuhalten. Von einer generellen Vorverlegung der Sperrstunde auf 17 Uhr halte ich im Übrigen nichts. Eine verordnete Pause während des Tages, um die Lokale zu leeren, zu reinigen und zu lüften, halte ich aber für sinnvoll.“
„Im Interesse der gesamten Branche und der Reputation unseres Landes als sicheres Urlaubsland bleibt uns keine andere Möglichkeit, als hier restriktiv vorzugehen. Ich möchte unseren Gästen einen sicheren und entspannten Aufenthalt ermöglichen und uns eine weitere Flut an Negativschlagzeilen möglichst ersparen. Daher sind wir gemeinsam aufgerufen, zeitgerecht und nicht in letzter Minute für Partylokale, Bars und Discos klare, strenge und umsetzbare Regelungen auf Schiene zu bringen und uns Gedanken zu machen, wie Betriebe, die erhebliche Umsatzeinbußen zu verkraften haben, entschädigt werden können“, so Hörl.