Wirbel um angebliches Gastgarten-Rauchverbot
Rätselraten derzeit um eine Aussendung der FPÖ, die darin andeutet, es gäbe Geheimpläne der Grünen für ein Rauchverbot auch in Gastgärten oder anderen Gastro-Freiflächen, von denen der türkise Koalitionspartner wüsste, man wolle mit der Veröffentlichung dieser Pläne bloß noch die anstehenden Wirtschaftskammerwahlen abwarten, um die Gastronomen nicht vorher zu verschrecken. FPÖ-Wirtesprecher Michael Fürtbauer: „Konkret macht gerade ein Gerücht eines Rauchverbotes auf Freiflächen und Schanigärten die Runde. Da stellt sich die Frage, wieviel davon ist ein Faschingsscherz, wie weit gehen die Intentionen wirklich und welches Gewicht hat die Wirtschaftskammer als Interessensvertretung für Unternehmer bei der schwarz-grünen Regierung?“ FPÖ-Wien-Pressereferent Andreas Hufnagl verweist dabei auf der FPÖ zugespielte Informationen. Außerdem auf eine SMS eines hochrangigen Wirtschaftskammer-Funktionärs, in der dieser zumindest bestätigt, diese Gerüchte zu kennen. Und der Gastro-Spitzenkandidat der Freiheitlichen Wirtschaft, Dietmar Schwingenschrot sagte, es sei eine kleine Minderheit von fanatischen Nichtrauchern, die hier gemeinsam mit den Grünen der Gastronomie den Krieg erkläre, indem sie der Mehrheit der Wirte und der Gäste ihre Meinung aufzwingen wolle. „Das wäre der Todesstoß für die Gastronomie“, stellt Schwingenschrot klar.
„Nichts dran“
Bei den Vertretern von türkis-grün will man indes von einem geplanten Rauchverbot für die Gastro-Außenbereiche nichts wissen: Gesundheitsminister Rudolf Anschober von den Grünen dementiert laut einem Bericht von OE24 solche Pläne (eine Anfrage von HOGAPAGE in Anschobers Kabinett blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet) ebenso, wie türkise Branchenvertreter in der Wirtschaftskammer. Unabhängig von einander bestreiten Peter Dobcak und Mario Pulker, die Gastronomie-Obmänner für Wien und Österreich, solche Pläne mit Verweis auf laufende Ausschusssitzungen und Gespräche mit „hochrangigen Regierungsvertretern“ unisono: „An der Geschichte ist absolut nichts dran“, so der Tenor der beiden auf HOGAPAGE-Nachfrage. Das seien dem Wahlkampf vor der Wirtschaftskammer-Wahl geschuldete Gerüchte, die jeder Grundlage entbehren würden.
Fake News also? Tatsächlich kam kürzlich auch von einer Nichtraucher-Initiative die Forderung nach einem Rauchverbot auch in Freibereichen auf. Es sei absurd, wenn Lokale und Geschäfte rauchfrei seien, aber Gäste und Kunden beim Hinein- oder Hinausgehen einen Krebs erzeugenden „Giftcocktail“ einatmen müssten, so deren Argument. Bleibt zu hoffen, dass nicht doch der eine oder andere politische Vertreter auf diesen Zug aufspringt und die aktuelle Diskussion sich als viel Rauch um nichts herausstellt.