Kaffeeausschank in Trafiken

Wiener Kaffeehausbetriebe fordern Fairness

Ein Tabakgeschäft mit Lucky Strike Logo
„Eine Krone, ein Packerl Marlboro und ein Espresso“ kann ab 1. September die Bestellung in einer Wiener Trafik lauten. (© Kriegelstein)
Die etablierten Betriebe sind über die neue Konkurrenz nicht glücklich. Vor allem, dass die eigenen Branchenvertreter in die Verhandlungen nicht eingebunden waren, sorgt für Kopfschütteln.
Montag, 27.08.2018, 10:38 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Ab 1. September dürfen Trafikanten auch „Coffee to go“ verkaufen. Das Heißgetränk wird in eigens dafür entworfenen Bechern mit dem MEINE TRAFIK-Logo in vier verschiedenen Größen angeboten. Auch die verwendeten Kaffeemaschinen und Bohnen sind vorgegeben.

Not amused ist man über diese Neuerung bei den Vertretern der etablierten Kaffeehäuser in der Wirtschaftskammer Wien. „Wir sind mehr als erstaunt, diese Tatsache aus den Medien zu erfahren. Ein – sonst üblicher – Interessenausgleich hat nicht stattgefunden“, ist Wolfgang Binder, Obmann der Wiener Kaffeehausbetriebe verärgert. „Die Argumentation, dass dieses zusätzliche Angebot keine Konkurrenz für Kaffeehausbetriebe darstellt, lasse ich so nicht gelten. Das mag für große Cafés stimmen, aber für viele Espressi, Stehkaffees und kleine Beisln ist auch der „Coffee to go“ eine wichtige Einnahmequelle“, betonen Binder und Peter Dobcak, Obmann der Wiener Gastronomen.

Wo bleibt die Hygienekontrolle?
Generell sei die Gastronomiebranche mit hohen Kosten und vielen Auflagen konfrontiert. Die Hygienebestimmungen und insbesondere die Einhaltung der Kühlkette würden streng kontrolliert. Das jetzt in Trafiken einfach Kaffee mit Milch ausgeschenkt werden darf, sei unter diesem Aspekt noch weniger zu verstehen.

Am meisten ärgert sich Binder über die Vorgangsweise. „Das ist genauso als würden die Kaffeehäuser direkt mit den Lotterien über den Verkauf von Lottoscheinen verhandeln, ohne die Hauptbetroffenen – die Tabaktrafiken – mit einzubeziehen. Wir können das so nicht hinnehmen. Es kann nicht sein, dass so einfach in eine andere Branche hineingearbeitet wird. Wir fordern die handelnden Personen auf, sich mit uns an einen Tisch zu setzen und zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen“, regt Wolfgang Binder an. (WKW/CK)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

V. l. n. r. Cafétiers Berndt Querfeld und Irmgard Querfeld mit den Verpächtern Heinrich Pretscher und Alexander Rokitansky
Jubiläum
Jubiläum

125 Jahre Café Museum

Seit 1899 ist das Café Museum ein fester Bestandteil der Wiener Kaffeehauskultur. Am 19. April feiert es nun sein 125-jähriges Bestehen. Auch heute noch gilt das Café als zeitloser Treffpunkt für Denker, Genießer und Kunstliebhaber.
Die Familie Querfeld: V.l.n.r. Karoline Winkler, Ferdinand Querfeld, Andrea Winkler, Anita Querfeld, Irmgard Querfeld, Berndt Querfeld, Elisabeth Querfeld
Jubiläum
Jubiläum

Café Landtmann wird 150 Jahre alt

Das Café Landtmann ist ein Ort für Genießer. Seit seiner Eröffnung im Jahre 1873 hat sich das Café zu einer echten Wiener Kaffeehausinstitution etabliert. Nach 150 Jahren blickt das Traditionshaus auf seine Geschichte zurück.
Im "Zwsichengang" werden Wiener Klassiker und leichte vegane Küche angeboten.
Neues Konzept
Neues Konzept

Figlmüller Group zelebriert im Pop-Up moderne Kaffeehauskultur

Italienische Aperitivo-Bar trifft auf Wiener Kaffeehaus: Bis Jahresende verwandelt die Figlmüller Group das ehemalige „Café Weinwurm“ in das „Zwischengang“. Geht das Pop-up-Konzept auf?
„Vienna Coffee Festival“
Event
Event

Vienna Coffee Festival feiert die Bohne

Bereits zum achten Mal versammelt sich die Kaffee-Community Europas vom 9. bis zum 11. September 2022 beim „Vienna Coffee Festival“. Erstmals findet die Veranstaltung in der Wiener Marx-Halle statt.
Präsentation der neuen Rettungs-Initiative mit Berndt Querfeld, Alexandra Psichos, Wolfgang Binder und Thomas Kratky, der die Kampagne entwickelt hat.
Zwei statt eins
Zwei statt eins

Kampagne zur Rettung der Wiener Kaffeehäuser

Prominente Künstler unterstützen das neue Projekt und rufen in amüsanten Kurzvideos dazu auf, wieder öfter das Lieblingscafé zu besuchen und dort nicht nur einen, sondern ab jetzt zwei Kaffees zu genießen.
Ex-Wirtschaftskammer-Chef Christoph Leitl (l.), Anita Querfeld (Café Landtmann, 2. v. l.), Susanne Kraus-Winkler (Fachverband Hotellerie, 2. v. r.) sowie die Balleiter Anna Karnitscher und Wolfgang Binder.
63. Wiener Kaffeesiederball
63. Wiener Kaffeesiederball

Kaffee als “Symphonie der Liebe” inszeniert

Rund 3.600 Gäste drängten sich am Valentinstag in der ausverkauften Wiener Hofburg, um mit den Kaffeesiedern auf eine Institution und ein Stück Wiener Tradition anzustoßen.
Leopold Wedl und Georg Zosis bei der Eröffnungsfeier.
Dolce Vita
Dolce Vita

Neue Testa Rossa-Caffèbar in Wien

Südliches Lebensgefühl und italienische Kulinarik bietet seit kurzem die neueröffnete Testa Rossa-Caffèbar Enzo auf der Wiener Ringstraße.
Rauchverbots-Schild
TAUSENDE KONTROLLEN IN WIEN
TAUSENDE KONTROLLEN IN WIEN

Rauchverbot wird eingehalten

Seit drei Monaten gilt das Gastro-Rauchverbot: Die neue Regelung wird von Wiens Wirten dabei fast ausnahmslos eingehalten. Bei insgesamt 5791 Kontrollen durch das Marktamt kam es nur zu 98 Beanstandungen.
Eröffnung des Kaffeesiederballs
63. Wiener Kaffeesiederball
63. Wiener Kaffeesiederball

Die Kaffeesieder bitten wieder zum Tanz

Am 14. Februar wird die Wiener Hofburg wieder zu Österreichs größtem Kaffeehaus, wenn am traditionellen Kaffeesiederball „Alles Walzer“ angesagt ist.