Corona-Maßnahmen

Warum Sperrstunden auch riskant für die Gäste sind

ein leeres Lokal
Sperrstunden sind nicht nur für Gastwirte eine Katastrophe, sondern können auch für Gäste gefährlich werden. (©pressmaster/stock.adobe.com)
Der nordrhein-westfälische Dehoga-Präsident warnt vor den Folgen der Sperrstunde. Sie könnte das Gegenteil von dem bewirken, was die Politik damit erreichen will.
Mittwoch, 14.10.2020, 09:04 Uhr, Autor: Thomas Hack

Corona-Eindämmung durch frühe Restaurant-Schließungen? Die Branche befürchtet das Gegenteil: Führende Vertreter des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga NRW haben vor den Folgen der Sperrstunde für Betriebe und Kunden gewarnt. Präsident Bernd Niemeier ließ dazu verlauten: „Die Sperrstunde sehen wir sehr kritisch. Einerseits kann es zu einer Ballung in den erlaubten Zeiten führen beziehungsweise wenn alle zur gleichen Zeit vor die Tür müssen. Das kann nicht im Sinne des Infektionsschutzes sein. Andererseits wird sich vieles ins Private verlagern – und das ist dann ein Bereich ohne Abstände, Kontaktlisten und Hygiene-Regeln. Soll das sicherer sein?“

„Die neuen Regeln verschärfen die Lage zusätzlich“

Auch für die Wirte bedeute Niemeier zufolge die Sperrstunde eine Katastrophe: „Wir befinden uns bereits in einem Tal. Und dann verlagert sich das Geschäft der Wirte zusätzlich noch von draußen nach drinnen. Die neuen Regelungen verschärfen die Lage zusätzlich. Auch die neuen Beschränkungen im Veranstaltungsbereich sorgen dafür, dass viele Auftraggeber noch einmal ihre Veranstaltungen verschieben. Oder im schlimmsten Fall ganz absagen. Die im Frühjahr mal für den Herbst erhofften Aufholungseffekte sind ausgeblieben.“ Das Virus sei noch und wieder da, sagte Niemeier. Derzeit schütze die verlängerte Insolvenzantragspflicht noch viele Unternehmen, aber ab dem kommenden Jahr könne das schon anders aussehen. (ots/TH)

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