Urlaubsbonus soll Wintersaison retten
„Es braucht ein Winter-Hilfspaket für den heimischen Tourismus, darunter einen finanziellen Zuschuss in Form eines Urlaubs-Gutscheins, der für touristische Betriebe genutzt werden kann und der es Österreicherinnen und Österreichern sowie deren Familien ermöglicht, im Winter einen ‚Urlaub daheim‘ zu genießen“, sagt AK Präsident Erwin Zangerl. Für Zangerl steht fest, dass dies ein wichtiger Schritt ist, um sowohl Betriebe und Beschäftigte sinnvoll zu unterstützen, gleichzeitig würde Einheimischen auch die Gelegenheit geboten, im Land Urlaub zu machen. „Wir müssen jede Möglichkeit nutzen, um den Tourismus anzukurbeln, gerade in Tirol. Streitereien über einzelne Skigebiete helfen da absolut nicht, es braucht Vorschläge, die allen helfen“, so Zangerl.
Gerichtet ist Zangerls Forderung an die Bundesregierung, die dazu ein Winterhilfs-Paket zur Förderung des Tourismus schnüren soll. Zangerl: „Maßnahmen wie Kreditstundungen, Herabsetzung von Steuern oder Direktförderungen mögen zwar richtig sein, es ist aber besser, Gäste in die Häuser zu bringen, als Geld in leerstehende Hotels zu pumpen, um sie im Winter zu heizen“. Die Einhaltung der geltenden Corona-Schutzmaßnahmen ist allerdings sicherzustellen, wie Zangerl betont.
Auch Wirtschaftskammer soll mit ins Boot kommen
Der Winter-Hilfsbonus könnte auch auf Skigebiete angewendet werden und dazu führen, dass sich auch einkommensschwache Familien mit Kindern einen Skitag oder Kurzurlaub im Land leisten können. „Wir müssen versuchen, die Häuser bzw. Skigebiete zu nutzen, außerdem könnten wir damit zeigen, dass Einheimische nicht Gäste zweiter Klasse sind, sondern ebenso wichtig, damit der Tourismus-Motor wieder ins Laufen kommt“, so der AK Präsident, der mit dieser Forderung ungewohnterweise auch auf Unternehmerseite auf offene Ohren trifft: „Im Idealfall schließt sich auch die Wirtschaftskammer dieser berechtigten Forderung an, dann stehen alle Interessenvertretungen im Tiroler Tourismus wie ein Mann hinter unseren Betrieben. Vielleicht denken dann auch Land und Bund um und stimmen sich in der Sache ab“, wünscht sich Manfred Furtner, Vorsitzender der Österreichischen Hoteliervereinigung in Tirol, dass alle an einem Strang ziehen: Das könnte in der schwierigsten Wintersaison aller Zeiten viele, viele Arbeitsplätze im Herzland des österreichischen Tourismus sichern.
Die Diskussion um das Axamer Lizum zeige, wie labil die Lage im Land ist: „Wir haben Verhaltensregeln für den Winter, aber keine Gäste, die sie einhalten sollen, und keine Einnahmen, um unsere Fixkosten zu bezahlen. Wenn sich das nicht bald ändert, geht in vielen Tiroler Tälern das Licht aus“, so Furtner. Wenn das Burgenland einen Urlaubsbonus auf die Beine gestellt habe, sollte das für den Bund oder das Land Tirol kein Problem sein, so der Branchensprecher: „Und wenn der Bund in der Hochkonjunktur einen Handwerkerbonus stemmen konnte, muss ein Urlaubsbonus in der schlimmsten Krise der zweiten Republik erst recht möglich sein!“