Personalmangel

So will die Regierung mehr Fachkräfte gewinnen

Kellnerin überreicht Speisekarten an eine Gruppe
Um dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken setzt die Bunderegierung auf eine Stärkung der Aus- und Weiterbildung sowie eine Modernisierung der Einwanderung. (Foto: © dglimages/stock.adobe.com)
Durch den Fachkräftemangel haben immer mehr Unternehmen Probleme, freie Stellen zu besetzen. Darunter leidet neben dem Handwerk und dem medizinischen Bereich auch das Gastgewerbe. Um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung nun einen Entwurf ihrer neuen Fachkräftestrategie vorgestellt.
Donnerstag, 08.09.2022, 10:54 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Im Kampf gegen den Fachkräftemangel setzt die Bundesregierung auf Ausbildung, Weiterbildung und Einwanderung. Das betonten Arbeitsminister Hubertus Heil, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger am Mittwoch nach einem Fachkräftegipfel mit Wirtschaft und Gewerkschaften in Berlin.

Bei dem Treffen diskutierten Vertreter von Politik, Wirtschaft und Verbänden über neue Wege und Maßnahmen gegen den zunehmenden Fachkräftemangel. Die Strategie soll im Herbst dem Kabinett zur Entscheidung vorgelegt werden.

Ausbildungsgarantie, Weiterbildung, Zuwanderung

„Als Teil der neuen Fachkräftestrategie wollen wir eine Ausbildungsgarantie schaffen und die Weiterbildung stärken“, sagte der SPD-Politiker Hubertus Heil nach dem Treffen. Er verwies auf geplante Instrumente wie ein Qualifizierungsgeld, mit dem die Bundesagentur für Arbeit die betriebliche Weiterbildung fördern soll.

Noch in diesem Jahr soll zudem die geplante Modernisierung des Einwanderungsgesetzes auf den Weg gebracht werden, wie Hubertus Heil sagte. „Das wird dann wahrscheinlich Anfang nächsten Jahres beschlossen werden.“

Bettina Stark-Ratzinger hob auf Erleichterungen bei der Anerkennung von Berufsabschlüssen ab. „Wir sind ein Einwanderungsland für Fachkräfte, und da geht es ganz besonders darum, die bürokratischen Hürden zu senken“, sagte die FDP-Politikerin.

Robert Habeck nannte es aus wirtschaftspolitischer Sicht nicht akzeptabel, wenn es Blockaden im Zusammenspiel von Familie und Beruf gebe. „Wenn man sich privat entscheidet, sich mehr um seine Kinder zu kümmern als zu arbeiten, ist das völlig in Ordnung“, sagte der Grünen-Politiker. „Wenn es politische oder in der Arbeitswelt bestehende Hürden gibt, die eine Beteiligung an der Arbeitswelt verhindern, dann ist das ökonomisch nicht richtig.“

Fünf zentrale Handlungsfelder

Um Unternehmen und Betriebe dabei zu unterstützen, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten, sind für die Bundesregierung fünf Handlungsfelder zentral:

  1. Zeitgemäße Ausbildung
  2. Gezielte Weiterbildung
  3. Arbeitspotenziale wirksamer heben und Erwerbsbeteiligung erhöhen
  4. Verbesserung der Arbeitsqualität und Wandel der Arbeitskultur
  5. Einwanderung modernisieren und Abwanderung reduzieren

Den Entwurf der neuen Fachkräftestrategie haben der Bundesarbeitsminister, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger mit den Spitzen der Arbeitgeber und Gewerkschaften sowie Vertretern der Länder und kommunalen Spitzenverbände und der Bundesagentur für Arbeit beraten.

(dpa/Die Bundesregierung/SAKL)

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