Rheinland-Pfalz stellt „Corona-Fahrplan“ vor
Eine Woche vor den Bund-Länder-Beratungen über den weiteren Weg in der Pandemie hat Rheinland-Pfalz wesentliche Lockerungen der bisherigen Maßnahmen in Aussicht gestellt: Im Einzelhandel fällt die 2G-Regelung, Restaurantbesuche sollen wieder ohne Testnachweis oder Auffrischungsimpfung möglich sein, und bei Großveranstaltungen könnten bis zu 10.000 Besucher zugelassen werden. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte am Mittwoch in Mainz, dass sie sich für entsprechende bundeseinheitliche Beschlüsse einsetzen werde.
Verlässliche Perspektive
Dreyer sagte: „Wir alle sind mürbe nach zwei Jahren Pandemie und sehnen uns nach Erleichterungen, wenn es das Infektionsgeschehen zulässt.“ Sie werde bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) der Länderregierungschefs mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am kommenden Mittwoch klare Vorschläge machen. „Wir wollen in Rheinland-Pfalz den Menschen eine verlässliche Perspektive für das Frühjahr geben.“
„Klar ist, dass 2G im Handel auf jeden Fall fallen wird“, betonte Dreyer. Die Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes werde nach der MPK entsprechend geändert und zum 18. Februar wirksam werden. Zuletzt hatten bereits mehrere andere Bundesländer – darunter Hessen und das Saarland – die im Dezember eingeführte Regelung aufgehoben, zum Teil nach Gerichtsentscheidungen.
Lockerungen bei Großveranstaltungen
Abseits des Einzelhandels soll es in Rheinland-Pfalz ab Freitag kommender Woche Lockerungen bei Großveranstaltungen wie Konzerten oder Fußballspielen geben. Hier soll bei Veranstaltungen in Innenräumen bis zu 30 Prozent der Kapazität bei maximal 4.000 Besuchern zulässig sein, bei Veranstaltungen im Freien eine Auslastung von 50 Prozent mit maximal 10.000 Zuschauern.
Gastronomie: Zurück zu 2G
Rheinland-Pfalz könne „Schritt für Schritt in ein Stück mehr Anpassung und Lockerung gehen“, sagte Dreyer. In der Gastronomie sollen ab 4. März Geimpfte und Genesene keinen tagesaktuellen Test oder eine Auffrischungsimpfung mehr vorweisen müssen. Ebenfalls zum 4. März sollen die Kontaktbeschränkungen für Geimpfte wegfallen. Für Dienstleistungen wie den Friseurbesuch ist dann die 3G-Regelung vorgesehen. Und ab 7. März will die Landesregierung wieder Clubs und Diskotheken öffnen.
Zwar seien die Infektionszahlen noch hoch, sagte Dreyer, stiegen aber nicht mehr so dynamisch wie im Januar. Und die Krankenhäuser gingen sehr professionell mit der Situation um. „Wir gehen davon aus, dass wir den Scheitelpunkt Mitte Februar erreichen werden, auch hier in Rheinland-Pfalz.“
(dpa/MK)