„Bürokratie-Kunst“

Restaurant zeigt Auswirkungen der Kassenbonpflicht

Eine Wäscheleine voller Kassenbons
„Sichtbarer“ Protest: Weit über tausend Kassenquittungen hängen als dekorativer Protest im Karlsruher Gasthaus Gutenberg. (© picture alliance/Christoph Schmidt/dpa)
Das Karlsruher Gasthaus Gutenberg führt mit deutlich sichtbaren Mitteln vor Augen, welche Umweltauswirkungen die Kassenbonpflicht 2020 haben wird. Bei den Gästen kommt der dekorative Bürokratieprotest gut an.
Montag, 30.12.2019, 12:58 Uhr, Autor: Thomas Hack

Trotz zahlreicher Proteste von Einzelhändlern, Gastronomen und Politikern will die Bundesregierung nicht von der Bonpflicht 2020 abrücken, mit welcher das Ausdrucken eines Kassenbons für jede noch so kleine Transaktion zur Pflicht wird. Doch die Proteste gehen in eine neue – recht kreative – Runde, wie nun das Karlsruher Gasthaus Gutenberg deutlich sichtbar vor Augen führt: Der Stuttgarter Zeitung zufolge haben die Mitarbeiter eine Woche lang die Kassenbons gesammelt, auf Seilen aufgespannt und somit den gesamten Restaurantbereich „dekorativ“ verschönert.

„Bürokratie-Wahnsinn auf Kosten der Umwelt!“

„Nein, es ist nicht Fasching – es ist Bürokratiewahnsinn auf Kosten der Umwelt“, soll Gutenberg-Gastronomin Denise Bender ihren Gästen dargelegt haben, welche die Aktion durchwegs positiv aufnahmen. „Mir ist einfach der Kragen geplatzt. Ich musste den Wahnsinn mal bildlich darstellen.“ Wie die Gastwirtin weiter erläuterte, ist es für sie unbegreiflich, dass in der heutigen Zeit der Klimaproblematik eine Papierverschwendung im massiven Ausmaß zum geltenden Gesetz werden kann. Laut Experten muss für die neue Verordnung zukünftig ein ganzer ausgewachsener Baum gefällt werden – jede einzelne Stunde, wohlgemerkt. (stuttgarter-zeitung.de/TH)

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