Ratinger Restaurant verlangt Eintrittsgeld
Weil die Kosten für Lebensmittel, Energie und Personal deutlich gestiegen sind, berechnet ein Restaurantbesitzer aus Ratingen seinen Gästen nun drei Euro extra – und zwar gewissermaßen als Eintrittsgeld. Zu diesem „Kostenbeitrag“ sehe man sich leider gezwungen, heißt es auf der Webseite von „Cedric’s Restaurant“. Zuvor hatte der WDR darüber berichtet.
Der Schritt ist ungewöhnlich. Zwar leidet die ganze Gastrobranche unter gestiegenen Kosten, was unter anderem an einem seit Mai gültigen Tarifvertrag liegt, der einen kräftigen Lohnaufschlag vorsieht. Üblicherweise geben die Gastronomen die Kosten jedoch über eine teurere Speisekarte an die Kundschaft weiter – das fällt weniger auf als ein expliziter „Kostenbeitrag“, wie ihn das „Cedric’s“ nun verlangt.
Ein Sprecher des Branchenverbandes Dehoga NRW sagte am Samstag, dass es sich vermutlich um einen Einzelfall handele: „Wir gehen davon aus, dass man auch künftig keinen ‚Eintritt‘ für einen Restaurantbesuch bezahlen muss.“
Preisanpassungen sind notwendig
Dennoch rechnet der Verband damit, „dass aufgrund der signifikanten Preissteigerungen fast alle Gastronomen ihre Gerichte neu kalkulieren müssen und folgend Preisanpassungen vornehmen müssen“. Das sei für die Branche „eine knifflige Situation, weil man die Gäste einerseits nicht überfordern möchte, andererseits die Kostenexplosionen bei Waren wie Energie und Personal nach mehr als zwei Jahren Pandemie und ihren Auswirkungen vielfach nicht alleine getragen werden können“, sagte der Verbandssprecher.
Unlängst hatte eine Dehoga-Umfrage unter den Mitgliedern des Verbands ergeben, dass rund neun von zehn Unternehmern steigende Preise für Energie und Lebensmittel als enorme Herausforderung betrachten. Sieben von zehn sind auch wegen der höheren Personalkosten besorgt. Der Fachkräftemangel ist aktuell ebenfalls eine Herausforderung für Gastronomen.
(dpa/SAKL)