Vorbild für Deutschland?

Portugal schafft Mehrwertsteuer für Grundnahrungsmittel ab

Die linke Regierung in Portugal möchte die Mehrwertsteuer auf viele Nahrungsmittel streichen
Die linke Regierung in Portugal möchte die Mehrwertsteuer auf viele Nahrungsmittel streichen. (Foto: © exclusive-design/stock.adobe.)
Brot, Milch, Nudeln und Eier sind teuer wie nie. Die Inflation in Portugal treibt die Lebensmittelpreise stark in die Höhe. Diese sind zuletzt um 20,1 Prozent gestiegen. Das zwingt die portugiesische Regierung zum Handeln. 
Freitag, 31.03.2023, 11:11 Uhr, Autor: Thiemo Welf-Hagen Wacker

Die linke Regierung Portugals will die Mehrwertsteuer auf 44 Grundnahrungsmittel vorläufig streichen, um die starke Inflation zu bekämpfen.

Diese Maßnahme ist Teil einer mit Produzenten und Handel unterzeichneten Vereinbarung, mit der die Preise möglichst bald stabilisiert werden sollen.

Vorgesehen sind unter anderem finanzielle Unterstützungen für Land- und Viehwirte. Das Maßnahmenpaket werde den Staat circa 600 Millionen Euro kosten, teilte Ministerpräsident António Costa mit.

Wie lange soll die Maßnahme greifen?

Die Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel wie Brot, Nudeln, Reis, Kuhmilch, Eier, Joghurt, Käse, Öl, Butter, Fleisch und Fisch soll zunächst für sechs Monate gelten und gegebenenfalls verlängert werden.

Das Maßnahmenpaket muss vom Parlament abgesegnet werden. Dort verfügt die Regierung aber über eine Mehrheit.

Inflationsrate in Portugal

In Portugal lag die Inflationsrate im Februar bei 8,2 Prozent. Damit war sie ähnlich hoch wie in Deutschland, wo die Verbraucherpreise im Februar um 8,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen.

In Portugal haben viele Menschen aufgrund deutlich niedrigerer Gehälter allerdings einen geringeren Spielraum bei den Ausgaben.

Die Teuerung der Lebensmittel betrug in dem Land zuletzt sogar 20,1 Prozent. Die Mehrwertsteuer auf die meisten Lebensmittel beträgt sechs Prozent.

(dpa/THWA)

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