Klimaschutz

Petition für CO²-Kennzeichnung von Lebensmitteln gestartet

Ein Ordner mit dem Titel Lebensmittelrecht
Einer aktuellen Studie zufolge sollen 85 Prozent der Deutschen mehr Informationen über die Klimakosten von Lebensmitteln haben wollen.(© sharpi1980/Fotolia)
Der Getränkehersteller Oatly hat beim Deutschen Bundestag eine Petition eingereicht mit der Forderung, dass alle Lebensmittel verpflichtend mit ihren Klimakosten gekennzeichnet werden. Jetzt sind 50.000 Unterschriften nötig.
Mittwoch, 16.10.2019, 12:14 Uhr, Autor: Thomas Hack

Der Haferdrinkhersteller Oatly hat eine Petition beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages eingereicht. Die Forderung: alle im Deutschen Lebensmitteleinzelhandel vertriebenen Lebensmittel sollen mit den durch ihre Herstellung emittierten Treibhausgasen (CO2e) verpflichtend gekennzeichnet werden. Nun gilt es, innerhalb von 28 Tagen 50.000 Unterschriften zu sammeln, damit das Thema den nötigen politischen Raum bekommen kann. Oatly selbst hat bereits auf verschiedenen Produkten den eigenen Klima-Fußabdruck freiwillig gekennzeichnet. „Die Lebensmittelindustrie verursacht mindestens 24 Prozent aller weltweiten Treibhausgasemissionen“, heißt es im Rahmen einer Pressemitteilung. „Folglich hat die Wahl unserer Lebensmittel einen entscheidenden Einfluss auf das Klima. Wie aber können wir uns nachhaltiger ernähren, wenn wir am Supermarktregal so gut wie nichts über die Klimabilanz der Lebensmittel erfahren?“

„Zwei Drittel der Deutschen wünschen sich Klima-Fußabdruck“

Laut der aktuellen EMNID-Studie „CO2 Kennzeichnung“ sollen sich nur neun Prozent aller Deutschen ausreichend über die unterschiedlichen Klimakosten von Lebensmitteln informiert fühlen, jedoch 85 Prozent diesbezüglich mehr Informationen haben wollen. Zwei Drittel der Deutschen sollen sich darüber hinaus wünschen, dass die Bundesregierung die Lebensmittelhersteller dazu verpflichtet, ihren Klima-Fußabdruck anzugeben. Dieser Tage wurde die Forderung auf der Seite des Petitionsausschusses veröffentlicht. Bis zum 12. November 2019 haben Unterstützer nun Zeit, durch ihre Unterschrift der Forderung mehr Gewicht zu geben. Sollten mindestens 50.000 Unterschriften gesammelt werden können, muss das Thema öffentlich debattiert werden und könnte letztendlich zu einem entsprechenden Gesetz führen. (ots/TH)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Die linke Regierung in Portugal möchte die Mehrwertsteuer auf viele Nahrungsmittel streichen
Vorbild für Deutschland?
Vorbild für Deutschland?

Portugal schafft Mehrwertsteuer für Grundnahrungsmittel ab

Brot, Milch, Nudeln und Eier sind teuer wie nie. Die Inflation in Portugal treibt die Lebensmittelpreise stark in die Höhe. Diese sind zuletzt um 20,1 Prozent gestiegen. Das zwingt die portugiesische Regierung zum Handeln. 
Manuel Klarmann, Gründer und Geschäftsführer des Schweizer Unternehmens Eaternity. (Foto: © Manuel Klarmann)
FCSI Deutschland-Österreich
FCSI Deutschland-Österreich

CO2-Fußabdruck von Lebensmitteln reduzieren

Bei der UN-Klimakonferenz war sich die Welt einig: Die Erderwärmung muss auf maximal 1,5 Grad begrenzt werden. Hierbei spielt auch die Nahrungsproduktion eine große Rolle, erklärt Manuel Klarmann, Gründer und Geschäftsführer von Eaternity.
Erdkugel im Grünen als Zeichen der Nachhaltigkeit
Umweltbewusste Ernährung
Umweltbewusste Ernährung

Klimafreundliche Verpflegung leicht gemacht

Mehr Linsen – weniger Rindfleisch: Neue DGE-Qualitätsstandards zeigen, wie klimafreundliche Gemeinschaftsverpflegung umsetzbar ist.
Julia Klöckner
Ernährung
Ernährung

Klöckner will strengere Kontrollen von Online-Lebensmitteln

Lebensmittel werden immer häufiger über das Internet bestellt. Doch Ernährungsministerin Julia Klöckner zufolge sollen nun die Kontrollen solcher Plattformen verschärft werden.
Alexander Huber, Präsident der Jeunes Restaurateurs
Preispolitik
Preispolitik

Jeunes Restaurateurs fordern Ende des Preisdumping

Schnäppchenaktionen für Fleisch und andere Lebensmittel führen derzeitig zu heftigen Kontroversen und Politdiskussionen. Alexander Huber, Präsident der Jeunes Restaurateurs, fordert jetzt ein Ende der Dumpingpreise.
Ein Einkaufswagen voller Euro-Scheine
Politik & Ernährung
Politik & Ernährung

Merkel beruft Diskussionsrunde über Lebensmittelpreise ein

Die Kanzlerin dringt beim Spitzentreffen über Lebensmittel auf rücksichtsvollere Geschäfte in der Nahrungsmittelindustrie. Staatliche Eingriffe in die Preise lehnt sie aber ab.
Ein Teller mit der Aufschrift Brexit
Politik & Gastgewerbe
Politik & Gastgewerbe

Brexit verunsichert deutsche Ernährungsbranche

Die deutsche Ernährungsbranche blickt dem Brexit mit besorgten Blick entgegen. Um die weitere Versorgung sicherzustellen, fordert die Bundesvereinigung der Ernährungsindustrie neue Maßnahmen. 
Salate in einer Kantine
Gemeinschaftsverpflegung
Gemeinschaftsverpflegung

Senatorin fordert Bio-Zwang an Schulkantinen

Seit 2019 ist das Schulessen für Berlins Grundschulkinder kostenlos. Jetzt fordert Bildungssenatorin Sandra Scheeres, dass die Caterer zu „Bio“, fair gehandelten Produkten und regionalen Lebensmitteln verpflichtet werden sollen.
Ein Stück rohes Fleisch
Tierwohlabgabe
Tierwohlabgabe

Mehrheit der Deutschen befürwortet Fleischsteuer

Eine aktuelle Emnid-Umfrage zeigt: Die große Mehrheit der Deutschen würde eine Zusatzabgabe auf Fleischprodukte für mehr Tierwohl begrüßen.