„Ökonomischer Scherbenhaufen in Deutschlands Gastronomie“
Schon seit Jahren hält eine Kontroverse der Grazer Bio-Köchin Ushji Matzer mit den Behörden die steirische Gastro-Szene in Atem. Kurzfassung: Matzer weigert sich aus gesundheitlichen Gründen, Schneidbretter und Kochlöffel – wie eigentlich vorgeschrieben – aus Plastik zu verwenden und besteht aus Produkten aus Holz, was wiederum die Behörden nicht akzeptieren wollen. Der Streit ging inzwischen schon durch mehrere Instanzen, vergangenes Jahr wurden Matzers Auto gepfändet, Ersatzfreiheitsstrafen angedroht, etc. Doch Matzer gibt in dem Kampf David gegen Goliath nicht auf, vor gut einem Jahr bekam sie Rückendeckung von Sarah Wiener.
Jetzt hat sich auch Deutschlands TV-Koch Frank Rosin in die Causa eingemischt und den „Holzlöffel-Streit“ zum Anlass genommen, via facebook seinen Unmut über die deutsche Bürokratie in der Gastronomie loszuwerden. „Die deutsche Gastronomie steht vor einem ökonomischen Scherbenhaufen, da das Ausbildungsniveau dem Anspruch unserer Zeit nicht folge (sic!) leistet. Der deutsche Hotel und Gaststättenverband furzt in seine alten Sessel um bloß nicht in die Verantwortung zu gehen, eine grundsätzliche Veränderung vor zu nehmen (sic!). So lange jeder Bundesbürger ohne Fachausbildung ein Restaurant oder Hotel eröffnen kann ist das gastronomische Mittelalter sehr na (sic!). Keine Ampel oder mit falschem Maß arbeitende Kontrolleure werden das mit der Causa Holzlöffel lösen“, schreibt er.
Unter seinem Post markierte er andere bekannte Köche wie Roland Trettl, Alfons Schuhbeck oder Tim Mälzer, aber auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Von allen forderte er eine Stellungnahme zu dem Vorfall.
(HOGAPAGE gibt hier nur die persönliche Meinung von Frank Rosin wieder. Einen ausführlichen Artikel zur Ausbildung in der Gastrobranche und der Rolle der Verbände lesen Sie in der Printausgabe 3/2019 unseres Magazins oder hier, Anm. d. Red.)