Nach US-Wahlen: „Unsicherheiten für die Gastwelt steigen“
„Der erneute Sieg von Donald Trump bringt die Demokratie in den USA und die globale Sicherheit weiter unter Druck“, sagt Dr. Marcel Klinge, Vorstandssprecher der Denkfabrik Zukunft der Gastwelt und ehemalige Bundestagsabgeordnete. „Mit seiner Verschiebung der Grenzen des Sagbaren, seinen offensichtlichen Lügen und seinem gnadenlosen Populismus hat er nicht nur die politische Kultur in den USA vergiftet, sondern auch internationale Spannungen verschärft.“
Für Europa bedeute Trumps Rückkehr ins Weiße Haus eine klare Aufforderung, ad hoc in die Sicherheit des Kontinents und Deutschlands zu investieren. „Diese zusätzlichen Aufwendungen werden massive finanzielle Folgen für die öffentlichen Haushalte in Deutschland haben – und damit auch für viele Wirtschaftsbereiche, einschließlich unserer Gastwelt“, betont der Vorstandssprecher der Denkfabrik Zukunft der Gastwelt.
Gemeinsames Handeln ist gefragt
Die unternehmerischen Rahmenbedingungen würden nach den US-Wahlen unsicherer, da Haushaltsspielräume im Bund enger und sich politische Prioritäten sehr wahrscheinlich verschieben. „Als zweitgrößter Wirtschaftssektor muss die Gastwelt in den kommenden Monaten daher höllisch aufpassen, mit eigenen Themen und Anliegen nicht vollkommen unterzugehen. In solch’ unsicheren Zeiten sind Unternehmen und Verbände gleichermaßen gefragt, gemeinsam zu handeln“, betont Dr. Klinge.
„Vor diesem Hintergrund ist auch das dogmatische Festhalten an der Schuldenbremse aus unserer Sicht kontraproduktiv, weil zusätzliche Sicherheitsausgaben in Milliardenhöhe auf keinen Fall über Steuer- und Beitragserhöhungen finanziert werden dürfen. Solche Maßnahmen würden den privaten Konsum und die Konjunktur weiter abwürgen. Deutschland braucht 2025 vielmehr ein großangelegtes Konjunkturprogramm mit einem Fokus auf unsere Mittelschicht und unseren Mittelstand.“
„Wir müssen wieder mehr direkt miteinander reden“
Trumps Sieg zeige außerdem, wie anfällig, kompliziert und fragil die Welt geworden sei. Das Ergebnis verdeutliche: „Wir müssen wieder mehr direkt miteinander reden. Menschen wie Trump sind auch ein Symptom dafür, dass der direkte Austausch abgenommen hat und Algorithmen zunehmend bestimmen, welche Themen wir sehen und mit wem wir sprechen. Mehr denn je brauchen wir gesellschaftlichen Zusammenhalt und eine enge europäische Zusammenarbeit, um den Herausforderungen der Zeit zu begegnen.“
(DZG/SAKL)