Deutsche Umwelthilfe

Mehrwegbehälter sparen jährlich 490.000 Tonnen CO2

Recup-Becher
Mehrwegsysteme wie beispielsweise von Recup können bei der Umsetzung der Mehrwegangebotspflicht unterstützen. (Foto: © Olaf Kunz/stock.adobe.com)
Am 1. Januar 2023 tritt die Mehrwegangebotspflicht in Kraft. Zur Umsetzung sollten Gastronomen auf Pool-Mehrwegbecher und -Essensboxen setzen.
Dienstag, 28.06.2022, 14:35 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

In Deutschland fallen pro Jahr mehr als 190.000 Tonnen Abfall durch Einweg-Becher, -Besteck, -Teller und -Essensboxen an. Sie belasten das Klima mit mehr als 830.000 Tonnen CO2 jährlich. Gemeinsam mit Mehrweg-Pionieren wie der Stadt Rostock, dem Breminale Kulturfestival und dem Lieferdienst Wolt ruft die Deutsche Umwelthilfe (DUH) deshalb zu mehr Mehrweg für den Klimaschutz auf.

Mehrwegangebotspflicht zum 1. Januar

„Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2030 um mindestens 65 Prozent zu reduzieren. Der konsequente Einsatz von Mehrwegbechern, -essensboxen, -tellern und -besteck leistet mit 490.000 eingesparten Tonnen CO2 pro Jahr einen signifikanten Beitrag. Zudem werden hunderttausende Tonnen Abfall eingespart und Ressourcen geschont. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung die Mehrwegangebotspflicht zum 1. Januar 2023 beschlossen“, sagt die DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

Viele Gastronomen, Veranstalter und Kommunen würden sich allerdings mit der Vorbereitung und Umsetzung von Mehrwegangeboten noch schwertun. „Dabei existieren bereits leistungsfähige Mehrwegsysteme für Getränke und Speisen, wie beispielsweise Recup oder Vytal. Die Verwendung von Standard-Mehrwegbechern und -boxen ist entscheidend für die Anwendung in der Breite“ , sagt Barbara Metz.

Die DUH empfiehlt Gastronomen bei der Umsetzung der Mehrwegangebotspflicht Pool-Mehrwegbecher und -essensboxen zu nutzen. Das vereinfacht die Logistik, den Tausch von Mehrweggebinden und erleichtert die Rückgabe für Verbraucher.

Mehrwegangebotspflicht in der Praxis umsetzen

Wie die Mehrwegangebotspflicht in der Praxis von Kommunen, Veranstaltern und Lieferdiensten in guter Weise umgesetzt werden kann, zeigen die Stadt Rostock, das Breminale Kulturfestival und der Lieferdienst Wolt.

So unterstützt die Stadt Rostock in ihrem Stadtgebiet erfolgreich die Einführung von Mehrwegsystemen für Essen und Trinken zum Mitnehmen mit einer Anschubfinanzierung. Am Strand von Warnemünde bieten die ansässigen Gastronomen ab diesem Sommer ein gemeinsames Mehrwegsystem für Getränke und Speisen an.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie das Breminale Kulturfestival und der Lieferdienst Wolt die Mehrwegangebotspflicht umsetzen.

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Recup
Partnerschaft
Partnerschaft

Chefs Culinar und Recup starten Kooperation

Der Großhändler Chefs Culinar und das Mehrwegsystem Recup wollen gemeinsam noch viele weitere Betriebe für den Mehrweg gewinnen. Auf der diesjährigen Internorga, der internationalen Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Bäckereien und Konditoreien in Hamburg, einigten sich die beiden Unternehmen daher auf eine Partnerschaft. Diese startet heute.
Mehrwegpflicht
Take-Away
Take-Away

Mehrwegpflicht: Kritik an uneinheitlichen Lösungen

Die Gastronomie soll Müll vermeiden. Für den Verkauf von Speisen und Getränken außer Haus müssen Restaurants und Cafés deshalb Mehrweggefäße anbieten. Doch wie gelingt die Umsetzung? Und wie wird das Mehrweg-Angebot von den Gästen angenommen?
Gastronom gibt Essen zum Mitnahmen an Gast aus
Umfrage
Umfrage

Mehrwegpflicht in der Gastronomie: Wie oft nutzen Gäste Mehrwegverpackungen?

Seit mehr als einem Jahr gilt in der Gastronomie die Mehrwegangebotspflicht. Doch wie sieht die tatsächliche Nutzung von Mehrwegverpackungen zum Mitnehmen von Essen in Deutschland aus?
Eine Frau schmeißt eine leere Glasflasche zum Altglas.
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit

Wein auf dem Weg ins Mehrwegsystem: Edle Tropfen aus der Pfandflasche

Es klirrt – Scherben splittern, wenn die leere Weinflasche im Altglascontainer landet. Das klingt nicht besonders nachhaltig. Was ist die Alternative? 
To-Go-Verpackungen
Take-Away
Take-Away

Mehrwegpflicht: Kommen jetzt Kontrollen?

Ob Schnitzel oder Pasta – wer Essen zum Mitnehmen kauft, hat seit Anfang des Jahres bei vielen Anbietern ein Anrecht auf eine Mehrwegverpackung. Doch bei der Umsetzung der neuen Regeln hapere es, sagen Umweltverbände. Sie planen nun Maßnahmen dagegen.
Zwei Frauen nehmen Essen mit.
Take-Away
Take-Away

Mehrwegpflicht: Immer noch viele Fragen offen

Sie soll dazu beitragen, Abfälle zu vermeiden, Rohstoffe zu sparen und so die Umwelt zu schonen. Aber immer noch führt die seit Jahresbeginn geltende Mehrwegpflicht zu vielen Unsicherheiten bei Gastronomen.
To-Go-Verpackungen
Debatte
Debatte

Mehrwegpflicht: Kritik aus Brandenburg

Seit Anfang dieses Jahres müssen Gastronomen, die Essen zum Mitnehmen anbieten, unter bestimmten Voraussetzungen Mehrwegverpackungen bereithalten. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes in Brandenburg hält die Regelung für sinnvoll, äußert aber auch Kritik.
Essen to go
Neuregelung
Neuregelung

Mehrwegpflicht führt zu Unsicherheiten

Die seit Jahresbeginn geltende Mehrwegpflicht in der Gastronomie für Essen und Trinken zum Mitnehmen sorgt bei Gastwirten für Verwirrung. Laut dem Thüringer Dehoga-Branchenverband gibt es vor allem Fragen in Bezug auf die praktische Umsetzung. 
Essensübergabe in einem Restaurant
Ratgeber
Ratgeber

Mehrwegpflicht 2023: Das gilt für die Gastronomie ab Januar

Ab dem 1. Januar 2023 gilt in Deutschland eine Mehrwegpflicht in der Gastronomie. Doch was genau bedeutet das? Und was sollten Gastronomiebetriebe jetzt beachten?