Politik & Gastro

Kommt jetzt die Hygieneampel in der Gastronomie?

Eine Auster mit einem Stempel „Hygienemängel“
Wenn es nach den LINKEN geht, sollen Restaurantgäste zukünftig über die Ergebnisse der Hygienekontrollen informiert werden. (© Subbotina Anna/guukaa/Fotolia)
Ob Smileys oder Ampelfarben – die Linken in Mecklenburg-Vorpommern wünschen sich eine Kennzeichnung der Hygienequalität in der Gastronomie. Sie wollen einen entsprechenden Antrag in den Landtag bringen.
Mittwoch, 13.02.2019, 12:13 Uhr, Autor: Thomas Hack

Die Linken im Landtag sind für eine Hygieneampel in der Gastronomie in Mecklenburg-Vorpommern. Die für Verbraucherschutz zuständige Abgeordnete Jacqueline Bernhardt sagte, auch wenn im Land ein großer Teil der Betriebe sauber und ordentlich arbeite, gebe es schwarze Schafe und immer noch Verbesserungspotenzial. „Warum wird den Menschen quasi verheimlicht, was bei den letzten Kontrollen für Mängel beanstandet wurden?“, sagte sie. Andere Länder zeigten, dass Hygieneampeln mehr Transparenz schaffen und sich die Hygiene in den Betrieben deutlich verbessert. In Deutschland werde auf Bundes- und Landesebene seit acht Jahren über die Einführung einer Hygieneampel diskutiert. „Ich habe dieses Rumgeeier satt“, sagte die Linkspolitikerin. Mecklenburg-Vorpommern als Tourismusland würde es gut zu Gesicht stehen voranzugehen. Kurzfristig auf eine bundesweite Lösung zu hoffen, hält sie für naiv. Sie kündigte an, dass ihre Fraktion die Einführung einer Hygieneampel demnächst im Parlament zur Abstimmung bringen werde.

Dänisches Smiley-System als „Vorbild“
In Mecklenburg-Vorpommern wurden einem 2017 veröffentlichten Bericht zufolge in 89 Prozent der untersuchten Gaststätten, Imbisse und Cafés die hygienischen Zustände als gut und sehr gut beurteilt. In mehr als 700 Unternehmen seien sie aber nur befriedigend oder mangelhaft gewesen, sagte Bernhardt. Die Länder haben nach ihren Worten die Kompetenz, entsprechende Gesetze zu erlassen. So führte Hamburg im Mai 2018 das freiwillige Hygienesiegel ein. In der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken vom vorigen Jahr hieß es dagegen, ein Alleingang von Mecklenburg-Vorpommern sei „nicht zielführend“. Die Länder aber hätten sich bisher nicht auf ein bundesweit einheitliches Modell einigen können, wie Verstöße gegen Hygienevorschriften veröffentlicht werden könnten. Eine freiwillige Veröffentlichung von Kontrollergebnissen durch Gaststätten sei aber möglich. Ein gutes Beispiel für die Wirksamkeit einer Hygieneampel ist laut Bernhardt das 2001 in Dänemark eingeführte Smiley-System. 2002 erhielten demnach 70 Prozent der Betriebe das fröhlichste Smiley, 2008 waren es 83 und 2015 schon 85 Prozent. lmv/TH)

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