Wegen enthaltenem Phosphat

Ist der Verkauf von Döner bald verboten?

Ein Dönerimbiss mit einem Dönerspieß der noch zur Hälfte mit Fleisch bestückt ist
80 Prozent des in der EU verkauften Dönerfleisches kommt aus Deutschland. (Foto: hurricanehank/fotolia)
Aus Straßburg könnten schon bald schlechte Nachrichten für alle Dönerliebhaber ankommen. Der Umweltausschuss des EU-Parlaments will den bisher standardmäßigen Zusatz von Phosphat in tiefgefrorenen-Fleischspießen verbieten. Für den Döner könnte dieser Beschluss das Aus bedeuten.
Donnerstag, 30.11.2017, 09:11 Uhr, Autor: Markus Jergler

Eine Lücke im EU-Recht sei Schuld an dem drohenden Dönerverbot, schreibt die BILD-Zeitung. Denn eigentlich sei der Phosphat-Zusatz, der für einen besseren Zusammenhalt des Fleisches sorgt, nur in frischen Dönern erlaubt, für die tiefgefrorene Variante gebe es bislang allerdings keinerlei Regelungen.

Eigentlich wollte die EU-Kommission den Phosphat-Einsatz für TK-Fleischspieße erlauben, doch durch das Einschreiten von Sozialisten und Grünen erhebt der Umweltausschuss nun Einspruch, so die BILD. Begründung seien „Ernstzunehmende Sorgen“ um eine gesundheitliche Bedrohung des Herz-Kreislaufsystems. In anderen „Fleischzubereitungen“ wurde der Einsatz von Phosphat erlaubt, und das war erst im Jahr 2014. Bild.de spricht von einer Diskriminierung des Döners.

Sollte es tatsächlich nicht mehr erlaubt sein, tiefgefrorenes Dönerfleisch mit Phosphat zu versehen, hätten die Dönerbudenbesitzer ein gewaltiges Problem. Denn Dönerspieße werden beinahe immer gefroren ausgeliefert. 500 Tonnen Dönerfleisch werden innerhalb der EU pro Tag gegessen. 80 Prozent davon werden in Deutschland produziert. 110.000 Arbeitsplätze sind mit dem Dönerfleisch verbunden. Auf bild.de wird Kenan Koyuncu, Vorsitzender des Bundesverbandes der Döner- und Drehspießhersteller Deutschlands zitiert: „Sofern sich der Einspruch des Europäischen Parlaments durchsetzt, wäre dies das Todesurteil für die gesamte Dönerindustrie in der Europäischen Union.“ (bild.de/MJ)

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