IHK fordert höhere Soforthilfen für Gastwirte
Der Berliner Senat hatte dieser Tage neue Soforthilfen für Gaststätten und Bars in der Hauptstadt angekündigt. Berlins IHK-Präsidentin Beatrice Kramm bezweifelt, dass diese eine große Hilfe ist. „Viele Barbetreiber sind Einzelunternehmer, da geht es schlicht und ergreifend um ihre wirtschaftliche Existenz. 3000 Euro sind besser als nichts, ganz definitiv, aber sie werden nicht helfen, um über diesen Winter zu kommen“, ließ Kramm diesbezüglich verlauten. Der Senat hatte sich dieser Tage auf entsprechende Soforthilfen wegen der neuen Sperrstunde verständigt. So etwa sollen Schankbetrieben Mietkosten von bis zu 3000 Euro erstattet bekommen. Kramm sprach sich darüber hinaus deutlich gegen die Sperrstunde von 23.00 bis 06.00 Uhr aus. „Ich glaube nicht, dass die Sperrstunde das geeignete Mittel ist. Wichtig ist, dass man nochmal hinguckt, wo findet Infektionsgeschehen besonders statt“, so die IHK-Präsidentin.
„Vorhandene Regeln sind gut“
Die Sperrstunde sei sogar geeignet, das Infektionsgeschehen noch zu verstärken. „Denn die Leute werden nicht aufhören zu feiern. Sie werden in Parks gehen, sie werden sich privat zurückziehen. Und es ist viel schwerer, das zu kontrollieren.“ Verordnungen und Regeln müssten schlicht durchgesetzt werden, verlangte Kramm. „Und wie werden sie am besten durchgesetzt? Ich sage es sehr ungern, aber es ist so: mit harten Strafen.“ Das habe sich auch bei der Maskenpflicht im ÖPNV gezeigt. Konsequentes Achten auf Einhaltung der Regeln forderte sie auch mit Blick auf die Gastronomie: „Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass die Regeln, die vorhanden sind und die gut sind und gemeinsam mit uns entstanden sind, durchgesetzt werden – und das im Grunde genommen um jeden Preis.“ (lbn/TH)