Unterstützungsmaßnahmen

Guido Wolf fordert mehr Klarheit bei November-Hilfen

Guido Wolf
Hinsichtlich der neuen Novemberhilfen des Bundes gebe es Guido Wolf (CDU) zufolge noch einige wichtige Fragen zu klären. (©picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow)
Die Bundesregierung will mit einer neuen Wirtschaftshilfe Betriebe unterstützen, die im November coronabedingt schließen müssen. Dass viele Details weiterhin offen sind, stößt zunehmend auf Kritik.
Montag, 09.11.2020, 08:58 Uhr, Autor: Thomas Hack

Für den Südwest-Tourismusminister Guido Wolf (CDU) gibt es hinsichtlich der außerordentlichen November-Hilfen seitens der Bundesregierung noch wichtige Ungereimtheiten zu klären. Auch mehrere baden-württembergische Ministerien fordern vom Bund eine rasche Beantwortung offener Fragen zum genauen Verfahrensablauf. Von dem neuen Sonderprogramm sollen betroffene Unternehmen und Selbstständige, sowie solche Betriebe profitieren, die „nachweislich und regelmäßig“ 80 Prozent ihrer Umsätze mit nun dichtgemachten Unternehmen erzielen. „Für die konkrete Abwicklung der vom Bund zugesagten Hilfen sind noch immer zu viele Fragen offen. Diese gilt es nun dringend zu beantworten“, so Guido Wolf dazu.

„Bedarfsgerechtigkeit im Auge behalten“

Eine dieser Fragen sei etwa, wie Umsatzprüfungen bei mittelbar betroffenen Betrieben überhaupt aussehen und personell geleistet werden sollen. Umstritten sei auch das Ansinnen, dass Solo-Selbstständige, die nicht mehr als 5000 Euro Förderung beantragen, ihre Anträge direkt stellen sollen können und keinen Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer engagieren müssen. Das CDU-geführte Landeswirtschaftsministerium ließ dazu verlauten, Aspekte wie Bedarfsgerechtigkeit und Betrugsprävention müssten im Auge behalten werden. „Schnelle und unbürokratische Hilfe darf nicht dazu führen, dass staatliche Gelder in falsche Kanäle fließen und in der Folge Ermittlungsbehörden und Justiz massiv beschäftigen.“

Recht auf schnelle Umsetzungen

Zudem sei noch immer unklar, ab wann überhaupt Anträge gestellt werden können. Aktuell habe der Bund noch immer keine funktionierende IT-Plattform bereitgestellt, mit der die Gelder von den Betroffenen beantragt werden könnten. „Hier ist nun der Dienstleister des Bundes gefordert, in kürzester Zeit zu liefern und eine bundesweite Beratungs-Hotline auf die Beine zu stellen. Nur so können die Bewilligungsstellen der Länder den erwarteten Ansturm meistern.“ Tourismusminister Wolf betonte, die stark betroffenen Betriebe hätten ein Recht, dass die Ankündigungen schnell umgesetzt werden. „Wer Betriebe mit dem Versprechen schließt, diesen schnell zu helfen, muss das zeitnah einlösen.“(lsw/TH)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Besteck in einem Restaurant
Corona-Politik
Corona-Politik

NRW-Gastgewerbe pocht auf verbindliche Öffnungsperspektiven

Auch in Nordrhein-Westfalen wird seitens des Gastgewerbes der Druck auf die Politiker erhöht: Die Branche fordert klare Perspektiven und legt einen ausgefeilten Stufenplan für Öffnungen vor.
Homeoffice
Baden-Württemberg
Baden-Württemberg

BW verhängt Homeoffice-Verbot in Hotelzimmern

Baden-Württembergs Hotels dürfen keine Zimmer mehr als „Home-Offices“ vermieten, wie das grün geführte Sozialministerium des Landes erklärte. Der Dehoga hält dies für wenig sinnvoll.
Geld auf einem Hotel-Tresen
Recht
Recht

Hotelverbände begrüßen Initiative zum Mietrecht

Die wenigsten von den Corona-Maßnahmen betroffenen Hotels und Restaurants konnten sich mit ihrem Verpächter auf eine Pachtminderung einigen. Eine Gesetzesinitiative gibt nun neue Hoffnung.
Olaf Scholz
Corona-Maßnahmen
Corona-Maßnahmen

„Novemberhilfen gibt es erst im Januar“

Wie nun offensichtlich seitens der Bundesregierung bekannt wurde, werden die ersten Gelder der „Novemberhilfe“ erst im Januar fließen.
Ein Richter in einem Gericht
Rechtslage
Rechtslage

Klage gegen Teil-Lockdown verschoben

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Rheinland-Pfalz rät dem Gastgewerbe, hinsichtlich Lockdown-Klagen zunächst die Entschädigungsangebote des Bundes zu prüfen.
Geld auf einem Tisch
Statement
Statement

„Nothilfen müssen schnell und unbürokratisch sein“

Der Dehoga Baden-Württemberg hält den erneuten Lockdown für unverhältnismäßig, begrüßt jedoch die zugesagten Nothilfen für das Gastgewerbe – sofern diese unbürokratisch und angemessen sind.
Personal eines Hotels
Corona-Hilfen
Corona-Hilfen

Petition zur Kurzarbeit-Verlängerung gestartet

In einer neuen Online-Petition für die Verlängerung von Kurzarbeit fordern mehrere Institutionen zur Teilnahme auf. In nur fünf Tagen kamen 40.000 Unterschriften zusammen.
Ein wütender Koch
Corona-Maßnahmen
Corona-Maßnahmen

Gastronomie stellt Strafanzeige wegen zweitem Lockdown

Der erneute Lockdown für den Kreis Gütersloh hat nun zur ersten Strafanzeige gegen Unbekannt geführt – seitens der Gastronomie!
Ein insolventer Geschäftsmann
EU-Recht
EU-Recht

Wie man Insolvenzen jetzt vermeiden könnte

Die Berufung auf ein neues EuGH-Urteil kann in Corona-Krise unter Umständen eine Privatinsolvenz vermeiden, sagt jetzt ein Hamburger Rechtsanwalt.