Corona-Maßnahmen

Guido Wolf: „Beherbergungsverbot abschaffen!“

Guido Wolf
Der baden-württembergische Justizminister Guido Wolf kämpft für die Aufhebung des Beherbergungsverbots. (©picture alliance/dpa | Marijan Murat)
Obwohl in Baden-Württemberg kein Infektionsgeschehen durch Hotelübernachtungen bekannt ist, hält die Regierung am Beherbergungsverbot fest. Dies erzürnt nicht nur die Hoteliers, sondern auch Tourismusminister Guido Wolf.
Donnerstag, 15.10.2020, 09:56 Uhr, Autor: Thomas Hack

Guido Wolf hat seine Kritik am Beherbergungsverbot nach dem vergangenem Treffen von Bund und Ländern bekräftigt. „In Baden-Württemberg ist uns kein Infektionsgeschehen durch Beherbergungen bekannt“, ließ der Tourismusminister Baden-Württembergs dazu verlauten. „Daher ist das Beherbergungsverbot nicht verhältnismäßig.“ Eine derartige Belastung für Hoteliers als auch für Touristen sei ihm zufolge nicht zu rechtfertigen. „Wir können nicht für die Hotels einen Lockdown durch die Hintertür einführen, wenn wir wissen, dass diese Maßnahme wenig wirksam ist.“ Er habe darüber hinaus auch Zweifel, ob die jetzige Regelung vor Gericht Bestand hätte. „Wir müssen das Beherbergungsverbot abschaffen und uns auf die Maßnahmen konzentrieren, die wirklich helfen, das Infektionsrisiko zu senken.“

„Verbot bringt nichts gegen das Virus“

Eine Übernachtung in Hotels oder Gaststätten im Land ist Menschen aus Risikogebieten derzeit nur erlaubt, wenn man einen negativen Corona-Test vorlegen kann, der nicht älter als 48 Stunden ist. Als Risikogebiete gelten Städte oder Landkreise, in denen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner gab. Auf einen einheitlichen Kurs beim umstrittenen Beherbergungsverbot konnten sich Bund und Länder noch nicht einigen. Auch Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) und CDU-Fraktionschef Wolfgang Reinhart sprachen sich für eine Aussetzung des Beherbergungsverbots aus. „Das Verbot bringt praktisch nichts im Kampf gegen das Virus, stellt aber eine zusätzliche und unnötige Erschwernis für die Beherbergungsbranche und alle Geschäftsreisenden dar“, sagte Reinhart dazu. (lsw/TH)

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