Grüne fordern Bio-Essen für Bayerns Grundschüler
Bayerns Grundschüler sollen nach dem Willen der Grünen im Landtag in Zukunft ein gratis Bio-Mittagessen erhalten – idealerweise von den Kindern mit zubereitet. „Mit dem kostenlosen gesunden Essen wollen wir so viele Kinder wie möglich an den Tisch holen. Gemeinsames Essen war schon immer gemeinschaftsstiftend. So stärken wir das Miteinander an den Schulen“, sagte Fraktionschefin Katharina Schulze der Deutschen Presse-Agentur in München.
Wünschenswert sei auch, dass die Schüler bei der Essensauswahl beteiligt und bei der Zubereitung mit einbezogen würden, wie es bereits an einigen Schulen der Fall ist. Auf diese Weise lernten die Kinder den richtigen Umgang mit Lebensmitteln.
Freistaat soll Kosten fürs Schulessen tragen
Am Dienstag wird der Landtag sich erstmals mit dem Gesetzesentwurf befassen, der laut Schulze auch einen Beitrag zum Klimaschutz leistet. „Denn der hundertprozentige Bio-Anteil im Mittagessen stärkt die ökologische Landwirtschaft, indem das schulische Segment einen gesicherten Absatzmarkt bietet“, betonte Schulze.
Ziel des Antrags ist es, dass alle bayerischen Grundschulen, die ein Mittagessen für ihre Schüler anbieten, nach festgelegten Qualitätskriterien zubereitete Mahlzeiten auftischen können. Für die Kosten solle möglichst komplett der Freistaat aufkommen. Der Gesetzentwurf sieht daher einen Zuschuss von bis zu 6,59 Euro pro Mittagessen vor.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist es mit einem Betrag von 6,59 Euro täglich pro Schüler möglich, ein Mittagessen an einer durchschnittlichen Grundschule anzubieten, das zu 100 Prozent aus Bio-Produkten besteht.
Kostenloses Schulessen für mehr Chancengleichheit
„Unser Grüner Gesetzentwurf erhöht die Chancengerechtigkeit, weil gerade sozial benachteiligte Kinder von einem kostenlosen und gesunden Mittagessen in der Schule profitieren. Das zeigen uns die Erfahrungen aus anderen Ländern“, betonte auch Gabriele Triebel, Grünen-Abgeordnete und Mitglied des Bildungsausschusses. Sogenannte Wohlstandskrankheiten, die durch Übergewicht begünstigt oder verursacht würden, wie etwa Diabetes, verursachten zudem hohe Kosten.
„Nach Angaben der Deutschen Adipositasgesellschaft ist es bei einer großen Zahl von Kindern und Jugendlichen während der Corona-Pandemie zu einer deutlichen Gewichtszunahme gekommen – in einem Ausmaß, dass es noch nie zuvor gegeben hat. Das ist wirklich alarmierend“, sagte Triebel weiter. Zugleich werde die Produktion ökologischer Lebensmittel angekurbelt.
(dpa/THWA)