Mehrwertsteuer

Giffey für verlängerte Steuerermäßigung für Speisen im Restaurant

Franziska Giffey, Wirtschaftssenatorin von Berlin.
Franziska Giffey, Wirtschaftssenatorin von Berlin. (Foto: © picture alliance/dpa | Paul Zinken)
Während der Corona-Pandemie wurde der Mehrwertsteuersatz für Speisen in der Gastronomie von 19 auf sieben Prozent gesenkt. Doch dies gilt nur noch bis Ende 2023. Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey sieht das kritisch. 
Montag, 21.08.2023, 08:41 Uhr, Autor: Thiemo Welf-Hagen Wacker

Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey hat sich gegen die Rückkehr zum normalen Steuersatz von 19 Prozent für Speisen in der Gastronomie ausgesprochen, um den Neustart der Gastronomie nach der Pandemie nicht zu gefährden. 

„Es ist eine Bundesentscheidung, so viel ist klar“, sagte die SPD-Politikerin der „Berliner Zeitung“ (Sonntag online). Doch dürfe der gelungene Neustart der Gastronomie nach der Corona-Zeit nicht abgewürgt werden. 

So argumentiert Franziska Giffey 

In fast allen europäischen Ländern gelte für Speisen in der Gastronomie ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz, fügte Giffey hinzu.

„Fakt ist, dass wir jetzt über die Entlastung der Wirtschaft diskutieren müssen, damit Deutschland herauskommt aus dem aktuellen Tief, und da darf auch dieses Thema nicht beiseite gewischt werden. Die Rückkehr zum alten Steuersatz würde übrigens auch das Kita- und Schulessen betreffen.“

Auch die SPD-Vorsitzende Saskia Esken tritt dafür ein, die Ermäßigung fortzuführen.

Finanzminister Christian Lidner (FDP) über die Mehrwertsteuer

Auch Christian Lidner betonte, dass die Entscheidung über einen reduzierten Mehrwertsteuersatz im Bundestag beschlossen werde. 

Die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie war in der Corona-Pandemie von 19 auf 7 Prozent gesenkt worden. Angesichts der Energiekrise wurde die Regelung bis Ende 2023 verlängert.

Jetzt müsse eine neue Entscheidung getroffen werden, sagte Lindner auf die Frage einer bayerischen Gastronomin.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband geht davon aus, dass bei einer Rückkehr zur vollen Mehrwertsteuer rund 12.000 Betriebe aufgeben werden.

Wann soll die Entscheidung bezüglich der Mehrwertsteuersenkung fallen?

Die abschließende Entscheidung treffe der Haushaltsgesetzgeber, also das Parlament, im November, sagte der FDP-Politiker am Sonntag beim Tag der offenen Tür in seinem Ministerium in Berlin.

Er selbst habe keinen Einfluss mehr darauf. Berücksichtigt werde dabei auch die Schätzung der Steuereinnahmen im Herbst

Nach Angaben der FDP würde eine Verlängerung die Steuereinnahmen um 3,4 Milliarden Euro pro Jahr verringern.

(dpa/THWA)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Jan Redmann, Fraktionsvorsitzender der Brandenburger CDU fordert einen ermäßigten Steuersatz für die Gastronomie.
Politik
Politik

CDU und Linke sind sich einig: Mehrwertsteuersenkung in der Gastro muss bleiben

Eigentlich sind sie sich spinnefeind. Doch wenn es um die Mehrwertsteuersenkung für das Gastgewerbe geht, ziehen CDU und die Linke an einem Strang. 
Norbert Kunz
Forderung
Forderung

Deutscher Tourismusverband fordert dauerhaft gesenkte Mehrwertsteuer

Für die Gastronomie ist es eindeutig: Die 7-Prozent-Mehrwertsteuer muss bleiben! Viele Branchenvertreter haben sich dafür bereits ausgesprochen. Nun fordert auch der Deutsche Tourismusverband von den Abgeordneten des Bundestages, sich für eine dauerhafte Absenkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie stark zu machen.
Bundeskanzler Olaf Scholz
Umsatzsteuer
Umsatzsteuer

Scholz kündigt Entscheidung über Mehrwertsteuer in der Gastro zum Jahresende an

Eine Rückkehr zu 19-Prozent-Mehrwertsteuer könnte für die Gastronomie fatale Folgen haben. Ob der reduzierte Mehrwertsteuersatz aber beibehalten wird oder nicht, darüber soll erst am Jahresende entschieden werden. 
Lukas Kilian
Umsatzsteuer
Umsatzsteuer

CDU-Landtagsfraktion für weiterhin reduzierte Mehrwertsteuer

Die CDU-Landtagsfraktion Schleswig-Holstein will die auf sieben Prozent reduzierte Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie beibehalten. Das fordert sie von der Bundesregierung. 
3.300 Gastwirte demonstrieren beim Frühlingsfest in Stuttgart für ein dauerhaft gesenkte Mehrwertsteuer.
Demonstration
Demonstration

3.300 Wirte demonstrieren für dauerhaft reduzierte Mehrwertsteuer

Seit langem pocht die Gastronomiebranche auf das Beibehalten der gesenkten Mehrwertsteuer. Die Pläne der Koalition sind jedoch immer noch ungewiss. Dafür werden die Stimmen aus der Branche immer lauter. 
Lena Werner
Forderung
Forderung

SPD fordert dauerhafte Beibehaltung der reduzierten Mehrwertsteuer

Der Verzehr von Speisen in Restaurants soll dauerhaft mit dem ermäßigten Umsatzsteuersatz von sieben Prozent besteuert werden. Das fordert die Arbeitsgruppe Tourismus der SPD-Bundestagsfraktion und spricht deutliche Worte. 
Reinhard Meyer
Politik
Politik

Reinhard Meyer fordert dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie

Mecklenburg-Vorpommerns Tourismusminister Reinhard Meyer (SPD) hat die verlängerte Mehrwertsteuersenkung für Speisen in der Gastronomie begrüßt. Er fordert zudem eine dauerhafte Beibehaltung des niedrigeren Mehrwertsteuersatzes.
Olaf Scholz
Politik
Politik

Olaf Scholz äußert sich zur gesenkten Mehrwertsteuer in der Gastronomie

Seit langem pocht die Gastronomiebranche auf das Beibehalten der reduzierten Mehrwertsteuer. Die Pläne für eine solche Entfristung waren zuletzt koalitionsintern umstritten. Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich nun hierzu geäußert.
Eine Hotelrezeption
Coronapolitik
Coronapolitik

Hotellerie entsetzt über „Zwei-Klassen-Wirtschaft“

Die von der Agentur Wilde & Partner betreuten Hotels fordern ein Ende der festgelegten Zwei-Klassen-Gesellschaft seitens Politik und Wirtschaft.