Gesprächs-Event

Gastwelt im intensiven Austausch mit der Politik

Im Dialog (v.l.n.r.): Gerhard Bruder, Staatsekretärin Leonie Gebers (SPD), Staatsekretärin Silvia Bender (Grüne), Homeira Amiri und DZG-Vorstand Dr. Marcel Klinge
Im Dialog (v.l.n.r.): Gerhard Bruder, Staatsekretärin Leonie Gebers (SPD), Staatsekretärin Silvia Bender (Grüne), Homeira Amiri und DZG-Vorstand Dr. Marcel Klinge. (Foto: © DZG)
Im kommenden Jahr finden die Wahlen für den Bundestag statt. Bis dahin will die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt mit Abgeordneten in einen tiefgehenden Dialog treten, um die Belange der Branche mehr in den Fokus der Politik zu rücken. 
Dienstag, 15.10.2024, 09:51 Uhr, Autor: Christine Hintersdorf

Knapp elf Monate vor der Bundestagswahl 2025 hat die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) Politikerinnen aus Bundestag und Bundesregierung zu ihrem jährlichen „Dialogevent“ eingeladen, um mehr über die restliche Agenda bis zum Wahltag und darüber hinaus zu erfahren.

Hochkarätige Gäste im Dialog

Als hochkarätige Gäste konnte der Thinktank die stellvertretende Vorsitzende der CDU Deutschlands, Silvia Breher MdB (CDU/CSU), die Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Leonie Gebers (SPD), sowie ihre Kollegin aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Silvia Bender (Bündnis 90/Die Grünen), gewinnen.

Wissenschaftlichen Input lieferte Prof. Dr. Vanessa Borkmann vom Fraunhofer IAO, die einen ersten Einblick in eine neue DZG-Studie zum Thema „Integrationsmotor Gastwelt“ gab.

Zudem fand der Dialogevent im Rahmen der bis Ende des Jahres laufenden Awareness-Kampagne #HerzUnsererGesellschaft statt, die branchenübergreifend mit über 50 Organisationen ins Leben gerufen wurde. Diese soll den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Beitrag der Gastwelt – also der Tourismus-, Travel-, Hospitality-, Foodservice- und Freizeitwirtschaft – in den Fokus zu rücken. 

Klare Forderungen an die Politik

Homeira Amiri, Moderation des Dialogevents: „Die Herausforderungen, vor denen unser Dienstleistungssektor inklusive Zulieferer steht, sind gewaltig. Gleichzeitig haben wir die Chance, durch einen intensiven Dialog zwischen Gastwelt und Politik die richtigen Weichen zu stellen. Wir sind in besonderem Maße auf ausreichend Mitarbeitende angewiesen – und dabei kann die Politik uns helfen, mehr Menschen ohne Abschluss und mit Migrationshintergrund schnell und unkompliziert in den Arbeitsmarkt zu integrieren.“

Sie sagt weiter: „Eine zentrale DZG-Forderung ist daher, einen unbefristeten Arbeitsvertrag künftig als ´Greencard´ gelten zu lassen, sodass eine vereinfachte und vor allem deutlich schnelle Einwanderung von qualifizierten Arbeitskräften möglich ist.“

Prof. Vanessa Borkmann hat dazu in der im nächsten Monat veröffentlichten Untersuchung beleuchtet, wie groß die Integrationskraft des Dienstleistungssektors Gastwelt ist und wie die insgesamt 250.000 Betriebe Politik und Gesellschaft dabei helfen, Menschen mit Migrationshintergrund, aber auch Menschen mit fehlender Berufsausbildung, schnell und unkompliziert in den Arbeitsmarkt zu bringen.

Rahmenbedingungen verbessern

Die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Silvia Breher MdB gab beim Dialogevent Einblicke, wie ihre Fraktion plant, die politischen Rahmenbedingungen für Gastwelt und Gesamtwirtschaft zu verbessern.

Themen wie steuerliche Entlastungen und eine bessere Kinderbetreuung seien dabei dringende Herausforderungen, die sie adressieren wird. Zudem stellte die Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Leonie Gebers, dar, wie ihr Ministerium in den vergangenen Jahren intensiv daran gearbeitet hat, arbeitsmarktpolitische Herausforderungen wie den Mitarbeitermangel zu bewältigen.

Quereinsteiger besser integrieren

Ihr Ministerium spielt auch eine Schlüsselrolle dabei, Menschen ohne Berufsabschluss in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Aktueller Schwerpunkt der Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Silvia Bender, ist die Umsetzung der neuen Ernährungsstrategie der Bundesregierung, die nicht nur gesunde, sondern auch nachhaltige Verpflegung – vor allem in Kitas und Schulen – in den Mittelpunkt stellt.

„Unser Dialogevent steht für einen intensiven wie offenen Austausch. Unser Tag im Bundestag hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig der direkte Dialog zwischen Politik und unternehmerischer Praxis ist, um die erheblichen wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Herausforderungen der kommenden Monate im Schulterschluss zu bewältigen“, so DZG-Chef Gerhard Bruder.

(DZG/CHHI)

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