Gastronomie kämpft mit Umsatzrückgängen
Knapp drei Wochen gilt jetzt ein striktes Rauchverbot in Österreichs Gastronomie und eine erste Zwischenbilanz dieser Maßnahme ist ernüchternd: Nachtlokale wie Bars oder Discos würden nach Angaben von Wiens Gastronomieobmann Pater Dobcak unter Umsatzeinbußen im Bereich von 15 bis 25 Prozent leiden. „Es ist genau das eingetreten, was wir vorausgesagt haben. Das gilt für jene Lokale im urbanen Raum, wo viel geraucht wurde“, wird Dobcak in der Tageszeitung „Heute“ zitiert. Auch Kaffeehäuser hätten mit leichten Umsatzeinbußen zu kämpfen. Christina Hummel, Klubobfrau der Wiener Kaffeehausbetreiber, erklärt: „Speziell in den Cafés, wo Rauchen erlaubt war, ist das Abendgeschäft weniger geworden.“ Hier seien es etwa zehn bis 15 Prozent.
Katastrophal sei hingegen wie zu erwarten die Situation in den österreichweit rund 500 Shishabars. Bei Umsatzrückgängen von bis zu 95 Prozent mussten die ersten bereits zusperren. „Es ist zu erwarten, dass in den nächsten drei Monaten weitere Shisha-Bars zusperren müssen, weil es sich finanziell nicht ausgeht“, so Dobcak, der zudem fordert, dass Wirte entschädigt werden sollten, die wegen der Trennung von Raucher- und Nichtraucherbereichen Geld in den Umbau investiert haben.
In Casinos darf weiter geraucht werden
Für Aufregung sorgen aktuell sogenannte Raucherboxen in den Casinos Austria. In diesen mit Lüftung ausgestatteten Glaskästen darf zwischen Roulette und Black Jack weiter geraucht werden. Das ärgert Klaus Friedl, Sprecher der Gastronomen der steirischen Wirtschaftskammer: „Es ist im Grunde genommen ein bisschen fragwürdig. Warum ein Gastronomiebetrieb mit Spielmöglichkeiten das darf, das weiß ich bis jetzt nicht.“ Patrick Minar, Pressesprecher der Casinos Austria, sieht hingegen kein Problem mit dieser Regelung: „Wir sind Spielbanken und keine Wirtshäuser, man kann also nur Gleiches mit Gleichem vergleichen, daher wüsste ich auch nicht, warum das bei irgendjemand für böses Blut sorgen sollte.“ Minar befürchtet laut einer Meldung des ORF-Steiermark Umsatzeinbußen von bis zu 30 Prozent, würde man die Raucherboxen abschaffen. (Heute/ORF/CK)