FDP-Chef Lindner für mehr Öffnung in der Gastronomie
Der Bundesvorsitzende der FDP, Christian Lindner, hätte sich eine deutlichere Lockerung bei den coronabedingten Maßnahmen unter anderem für die Gastronomie gewünscht. „Die Orientierung an der Vorsicht ist richtig“, sagte er jüngst der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Aber in Handel, Gastronomie und Bildung wäre etwas mehr Öffnung denkbar gewesen, wenn Schutzkonzepte vorliegen.“ Vor allem brauche man objektive Kriterien für die nächsten Schritte, da die Grundlagen der Beurteilungen wechselten, gab Lindner zu bedenken. „Ratsam wäre eine Expertenkommission.“ Grundsätzlich begrüßte der FDP-Chef jedoch die am gestrigen Mittwoch getroffenen Beschlüsse von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder.
Dagegen äußerte sich der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Christian Dürr, kritisch zu den neuesten Regelungen für den Einzelhandel. Hier dürfen nun ab der kommenden Woche die Geschäfte mit einer Verkaufsfläche bis zu 800 Quadratmetern wieder öffnen. „Es macht überhaupt keinen Unterschied, ob ein Geschäft eine Verkaufsfläche oberhalb oder unterhalb von 800 Quadratmetern hat“, sagte Dürr. „Das einzige, was zählt, ist, dass die nötigen Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden, wie beispielsweise Abstand zu halten.“
Demnach könnte eine große Shopping Mall scheinbar alle eng aneinander gereihten kleineren Geschäfte wieder öffnen, ein Innenstadthändler mit einer etwas größeren Verkaufsfläche aber nicht. „Das ist völlig absurd. Diese Regelung ist durch nichts begründet, darum wird sie weder bei Kunden noch bei Unternehmern auf Akzeptanz stoßen“, sagte der FDP-Haushaltspolitiker.
(dpa/KP)