Vorwürfe gegen die Niederlande

„EU-Task-Force“ für Lebensmittel gefordert

Flaggen der EU-Mitgliedsstaaten an Masten
Niedersachsen fordert eine „EU-Task-Force“ für mehr Lebensmittelkontrolle. (Foto: © WerbeFabrik/pixabay)
Der Skandal um mit Fipronil belastete Eier nimmt immer größere Ausmaße an. In Niedersachsen werden nun Stimmen nach einer „EU-Task-Force“ für intensivere Lebensmittelkontrollen laut.
Donnerstag, 10.08.2017, 13:50 Uhr, Autor: Markus Jergler

Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer (Grüne) hat sich angesichts des Fipronil-Skandals für eine stärkere Lebensmittelüberwachung durch die EU ausgesprochen. Der Vorsitzende der Agrarministerkonferenz sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ am Donnerstag: „Ich fordere eine EU-Task-Force mit Kontrollkompetenzen auf europäischer Ebene zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher.“ Nur so kämen die Behörden „grenzüberschreitenden kriminellen Lebensmittelpanschern“ auf die Spur, die offenbar auch bei Fipronil-belasteten Eiern am Werk gewesen seien.

Vorwürfe gegen die Niederlande
Wenig Verständnis zeigte Meyer für das Verhalten der Niederlande und Belgiens: „Es kann nicht sein, das Informationen zum Schutz der Gesundheit von Millionen Verbraucherinnen und Verbrauchern in Europa nur deshalb liegen bleiben, weil sich nationale Behörden streiten.“ Zuvor hatte der belgische Agrarminister schwere Vorwürfe erhoben, wonach die Niederlande bereits 2016 Fipronil in Eiern festgestellt hätten. Die dortige Behörde wies das zurück.

Nordrhein-Westfalens Verbraucherschutzministerin Christina Schulze Föcking (CDU) sagte der „NOZ“, eigentlich funktioniere das europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel. „Die Schwachstelle ist, dass die einzelnen EU-Länder unterschiedliche Kriterien anlegen, wann sie was melden.“ Der Fipronil-Skandal zeige, dass dies nicht zuverlässig funktioniere. Schulze Föcking meint: „Hier muss die EU-Kommission eingreifen und auch mit Strafen drohen.“ (ots/MJ)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Ein Nichtraucherschild
Politik
Politik

10 Jahre Rauchverbot

Seit dem 1. Juli 2008 gilt in allen deutschen Bundesländern das Bundesnichtraucherschutzgesetz. Viele Kneipen und Wirtshäuser sagten damals schlimme Auswirkungen voraus. Zeit für ein kleines Re­sü­mee der letzten Jahre.
Ein Dönerimbiss mit einem Dönerspieß der noch zur Hälfte mit Fleisch bestückt ist
Wegen enthaltenem Phosphat
Wegen enthaltenem Phosphat

Ist der Verkauf von Döner bald verboten?

Aus Straßburg könnten schon bald schlechte Nachrichten für alle Dönerliebhaber ankommen. Der Umweltausschuss des EU-Parlaments will den bisher standardmäßigen Zusatz von Phosphat in tiefgefrorenen-Fleischspießen verbieten. Für den Döner könnte dieser Beschluss das Aus bedeuten.
Foodwatch fordert von der künftigen Bundesregierung eine gesetzliche Hygiene-Ampel. (Foto: © Sir_Oliver/fotolia)
Transparenz für Gäste
Transparenz für Gäste

Foodwatch: Jamaika-Koalition muss Hygiene-Ampel einführen

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch fordert von der künftigen Bundesregierung eine gesetzliche Hygiene-Ampel. Das sei fair für die Betriebe und effektiv für den Verbraucherschutz.
Bundesbürger sind mit dem Nichtraucherschutz in Gaststätten zufrieden. (Foto: © tatomm/fotolia)
Umfrage
Umfrage

Bürger mit Nichtraucherschutz in Gaststätten zufrieden

Der Nichtraucherschutz in Deutschland hat ein hohes Niveau erreicht. Über 90 Prozent der Nichtraucher sind mit dem gegenwärtigen Nichtraucherschutz in Gaststätten und am Arbeitsplatz sehr zufrieden oder zufrieden. Das zeigt die Befragung von knapp 4.000 Personen.
Zwei Gäste an einem Straßencafe
Corona-Lockerungen
Corona-Lockerungen

Landratsamt verbietet Modellprojekt

Das Modellprojekt „Covid-Ex“ am Fichtelberg ist seitens des Landratsamtes vorerst gestoppt worden. An der Öffnung wollten sich mehr als 60 Unternehmen in Oberwiesenthal beteiligen.
Das Brandenburger Tor
Großer Ratgeber
Großer Ratgeber

Welche Corona-Regeln über Ostern gelten

Ursprünglich hatten die Bundesländer zugesagt, die Notbremse bei steigenden Corona-Zahlen konsequent umzusetzen. Doch einige Tage vor dem Fest wird deutlich: Nicht jedes Land hält sich daran.
Eine Frau am Straßencafe
Biergartensaison
Biergartensaison

Rostock gibt Außenflächen für die Gastro frei

Vom 1. April an dürfen in Rostock Gastwirte auch im Verkehrsraum Gäste bedienen. Diese Freigabe ist bis 31. Oktober befristet.
Eine Kellnerin in einem Lokal
Gastronomie
Gastronomie

CDU-Politiker schlägt Lokalöffnungen für Geimpfte vor

Der niedersächsische CDU-Fraktionschef Dirk Toepffer fordert eine Debatte über Freiheiten für Geimpfte. So könnten mittels eines digitalen Impfpasses auch Restaurantbesuche möglich sein.
Besteck in einem Restaurant
Corona-Politik
Corona-Politik

NRW-Gastgewerbe pocht auf verbindliche Öffnungsperspektiven

Auch in Nordrhein-Westfalen wird seitens des Gastgewerbes der Druck auf die Politiker erhöht: Die Branche fordert klare Perspektiven und legt einen ausgefeilten Stufenplan für Öffnungen vor.