DZG fordert Staatsminister für Tourismus und Gastwelt im Kanzleramt
Die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD befinden sich inhaltlich auf der Zielgeraden. Im nächsten Schritt werden Personalfragen und die genauen Zuschnitte der Bundesministerien geklärt.
Die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) hat daher in einem Schreiben an den designierten Bundeskanzler Friedrich Merz erneut eine strukturelle Neuaufstellung der tourismuspolitischen Zuständigkeiten in der künftigen Bundesregierung vorgeschlagen. Der Thinktank spricht sich dabei für die Schaffung eines koordinierenden Staatsministeramts für Tourismus und Gastwelt im Bundeskanzleramt aus.
Der Dienstleistungssektor Gastwelt (Tourismus, Hospitality, Foodservice & Freizeitwirtschaft) sei mit über sechs Millionen Beschäftigten und einem Anteil am Bruttoinlandsprodukt von über elf Prozent einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes, aber politisch weiterhin vollkommen unterrepräsentiert, erklärt Dr. Marcel Klinge, Vorstandsvorsitzender der DZG.
„Wenn Friedrich Merz mehr Verantwortung für Querschnittsthemen im Kanzleramt bündeln und gleichzeitig einen Sportstaatsminister dort ansiedeln möchte, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um auch dem Tourismus und der Gastwelt die politische Aufmerksamkeit zu geben, die ihnen zustehen“, betont Dr. Klinge.
Es braucht eine stärkere Koordination
Die DZG kritisiert in dem Schreiben das bisherige Modell eines Tourismusbeauftragten als letztlich nicht durchsetzungsstark genug. Gerade angesichts der vielfältigen Herausforderungen – von Arbeitskräftemangel über Investitionsstau bis hin zur digitalen und nachhaltigen Transformation – brauche es eine deutlich stärkere Koordination.
„Ein Staatsminister im Kanzleramt würde genau diese Rolle erfüllen und gleichzeitig die ressortübergreifende Zusammenarbeit spürbar verbessern. Das wäre für alle eine Win-win-Situation“, sagt der ehemalige Bundestagsabgeordnete.
Die Denkfabrik verweist in ihrem Schreiben an Merz auch auf die unverzichtbare gesellschaftliche Rolle der Gastwelt: Als Arbeitgeber, als Ort des sozialen Miteinanders und als Standortfaktor für über 11.000 Kommunen sei der Dienstleistungssektor systemrelevant – und müsse auch politisch so betrachtet werden.
„Mit Blick auf den Endspurt der Koalitionsverhandlungen und die bevorstehende Ressortverteilung ist jetzt der Moment, diese Strukturreform anzustoßen“, appelliert die DZG an den designierten Bundeskanzler.
(DZG/SAKL)