Doch Adria statt Balkonien?
Nach der Ankündigung von Österreichs Tourismusministerin Köstinger, im Sommer eventuell die Grenzen zu Deutschland zu öffnen, melden sich auch andere Akteure zu Wort. Tschechien etwa kann sich ebenfalls eine Öffnung zu Österreich vorstellen und während Österreichs Hoteliers wahrscheinlich wenig dagegen hätten, blieben die Grenzen Richtung Süden geschlossen, machen sich jetzt auch Touristiker dafür stark, einen Urlaub in Kroatien oder einigen griechischen Inseln zu ermöglichen, wo die Infektionsraten durchwegs sehr moderat sind.
Die NEOS warnen daher für einem europäischen Fleckerlteppich: „Wir brauchen eine gemeinsame europäische Lösung für den Tourismus. Wenn jedes Mitglied der Europäischen Union seine eigenen Regeln aufstellt, dann droht zur aktuellen Krise auch noch ein völliges Sommerchaos“, so NEOS-Europaabgeordnete Claudia Gamon. Dass es in der jetzigen Situation ein kontrolliertes Vorgehen brauche, sei vollkommen verständlich, bloß könne dieses Vorgehen nur ein europäisches sein.
Statt noch mehr Unsicherheit zu verbreiten, müsse die Regierung endlich eine klare Strategie vorlegen, wie alle möglichst unbeschadet aus der Krise herauskommen, fordert auch NEOS-Tourismussprecher Sepp Schellhorn. „Wir brauchen rasch einen gut durchdachten Stufenplan für den Tourismus, der das wirtschaftliche Überleben sichert, ohne die Gesundheit zu gefährden.“ Schellhorn warnt davor, dass nach einem Totalausfall im Frühjahr dem Tourismus ein Dürre-Sommer ins Haus stehen könnte, der viele wohl final ruinieren würde, sollte man hier nicht endlich klare Voraussetzungen schaffen. „Sowohl für die Branche als auch für die Urlauberinnen und Urlauber ist es wesentlich zu wissen, wohin sie reisen dürfen. Je früher, desto besser.“