2G-Optionsmodell

„Die Feigheit der Politik darf nicht die unternehmerische Freiheit bestimmen“

Schild, das auf die 2G-Regel hinweist
Sachsen-Anhalt will das 2G-Modell einführen. Vom Dehoga kommt Gegenwehr. (Foto: © Bihlmayerfotografie – stock.adobe.com)
Jetzt soll es auch in Sachsen-Anhalt kommen: das sogenannte 2G-Optionsmodell. Damit haben die Gastwirte aus Sicht des Gesundheitsministeriums mehr Freiheiten, der Branchenverband Dehoga sieht das anders.
Montag, 13.09.2021, 08:22 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

In der kommenden Woche soll auch in Sachsen-Anhalt das sogenannte 2G-Optionsmodell kommen. Personenobergrenzen und Abstandsregeln würden in einem solchen Fall dann dort außer Kraft treten. Mit einer optionalen 2G-Regelung wolle man die Rechte der Gastronomen nicht beschneiden, sondern sie ermächtigen, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Die Veranstalter können damit selbst entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene einlassen oder ob sie weiter das 3G-Modell (geimpft, genesen oder getestet) nutzen wollen – also auch aktuelle negative Tests akzeptieren.

Dehoga fassungslos

Der Branchenverband Dehoga zeigte sich wenig erfreut. Aus Sicht des Verbands wäre eine solche Regelung eher eine Belastung für die Wirte: Wenn die Politik über eine 2G-Regel zum Corona-Schutz nachdenke und dies „auf dem Rücken der Branche, die nachweislich keine Fall-Welle losgetreten hat“, mache das einfach nur fassungslos, teilte der Dehoga-Landesverband in Magdeburg mit. Es müssten klare Regeln her, allerdings im Einklang mit der Freiheit der Unternehmen, für die die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter und Gäste das oberste Gut sei, hieß es weiter. „Wir sprechen uns eindeutig für das Impfen aus, dennoch fordern wir die Politik auf, dass die Umsetzung nicht auf dem Rücken einer Branche ausgetragen werden darf! Die Feigheit der Politik darf nicht weiterhin die unternehmerische Freiheit bestimmen!“

Die Neuregelungen sollen laut Ministerium mit der neuen Eindämmungsverordnung in der kommenden Woche in Kraft treten. Am Dienstag sollen die Eckpunkte in einer Pressekonferenz erläutert werden.

(dpa/NZ)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Schild, das auf die Anwendung der 2G-Regel hinweist
Infektionsschutz
Infektionsschutz

Sachsen-Anhalt bleibt bei 2G für die Gastronomie

Sachsen-Anhalt hat sich zum jetzigen Zeitpunkt gegen die 2G-Plus-Regel für die Gastronomie entschieden. Man wolle zunächst abwarten bis eine validere Datengrundlage vorliegt.
Gastronomin im Restaurant
Optimismus
Optimismus

Mäßige Ferienbilanz in Sachsen-Anhalt: Hotels und Restaurants hoffen auf Besserung

Die Sommerferien in Sachsen-Anhalt haben vergleichsweise früh angefangen. Auch wegen des unbeständigen Wetters lief das Geschäft in Hotels und Gastronomien nicht so gut. Doch es gibt noch Hoffnung. 
In Bayern wurde die Isolationsplficht für Covid-Infizierte abgeschafft.
Coronaregeln
Coronaregeln

Keine Covid-Isolation mehr in vier Bundesländern

In einigen Bundesländern wurde jüngst die Isolationspflicht für Corona-Infizierte abgeschafft. Schutzmaßnahmen müssen aber weiterhin eingehalten werden. Gibt es Sonderregeln für das Gastgewerbe?
Junge Gastronomin entfernt ein Scild auf dem "Geschlossen wegen Covid-19 steht"
Bis zur Kabinettsberatung
Bis zur Kabinettsberatung

Bayern setzt Hotspot-Regelung aus

Kreise, die in Bayern die Inzidenz von 1000 übersteigen, sollten eigentlich das öffentliche Leben herunterfahren. Nun wird die sogenannte Hotspot-Regelung ausgesetzt. Die Verbände begrüßen die Entscheidung.
Aufsteller, der den Zugang zum Restaurant nur für Geimpfte und Genesene erlaubt
Dehoga
Dehoga

„Alle Vorschriften müssen kontrolliert werden“

In Berlin gilt ab dem 15. November die 2G-Regel für die Gastronomie. Auch wenn das nicht das Wunschmodell der Gastronomen ist, appelliert der Dehoga sowohl an Gastwirte als auch Gäste, die Regeln einzuhalten.
Frau entfernt "Geschlossen wegen Covid"-Schild
2G-Regel
2G-Regel

„Möglichkeit, wieder Geschäft zu machen“

Einige Brandenburger Gastronomen haben sich bereits für die 2G-Regel entschieden. Gerade für kleine Lokale sei es eine Möglichkeit, wieder Geschäft zu machen, meinte Dehoga-Hauptgeschäftsführer Olaf Lücke. Er steht der Regelung dennoch kritisch gegenüber.
Frau diskutiert mit Servicekraft
Dehoga Thüringen
Dehoga Thüringen

Sinkende Akzeptanz für Corona-Maßnahmen

Das Thüringer Gastgewerbe freut sich aktuell über mehr Buchungen. Laut Dehoga kommt es in Hotels und Restaurants aber auch vermehrt zu Auseinandersetzungen mit Gästen – und einem abrupten Buchungsstopp.
v.l.n.r. die Mitglieder des Dehoga Bayern: Christopher Riemensperger (Schatzmeister), Andreas Brunner (2. Vizepräsident), Michaela Schmitz-Guggenbichler (Vorsitzende des Fachbereichs Gastronomie), Angela Inselkammer (Präsidentin), Tourismusministerin Michaela Kaniber, Dr. Thomas Geppert (Geschäftsführer), Thomas Förster (1.Vizepräsident).
Aufruf
Aufruf

Kaniber fordert politische Wende für das Gastgewerbe

Die Tourismusministerin Michaela Kaniber hat sich auf dem diesjährigen Gastgebertag des Dehoga Bayern zur aktuellen Lage der Branche geäußert. In einem Statement fordert sie unter anderem die Rückkehr zum niedrigeren Mehrwertsteuersatz.
Christian Kienberger, Fachbereichsbeirat, Muk Röhrl, neuer stellvertretender Vorsitzender des Fachbereichs Gastronomie, Michaela Schmitz-Guggenbichler, neue Vorsitzende des Fachbereichs Gastronomie, Angela Inselkammer, Dehoga Bayern-Präsidentin, sowie die Fachbereichsbeiräte Sandra Braun und Josef Stark
Personalie
Personalie

Fachbereich Gastronomie beim Dehoga Bayern mit neuer Vorsitzender

Zwei Jahrzehnte hatte Monika Poschenrieder den Posten inne. Nachdem sie sich nicht mehr zur Wahl aufstellen lassen hat, ist nun Michaela Schmitz-Guggenbichler zu ihrer Nachfolgerin ernannt worden.