Nordrhein-Westfalen

Dehoga und Mieterverbände verstärken Druck auf Airbnb

Das Logo von Airbnb
Wie viele Wohnungen vermittelt das Online-Unternehmen Airbnb tatsächlich in deutschen Städten? Immer mehr Bundesländer und Verbände wollen jetzt genaue Auskünfte darüber haben. (© picture alliance / NurPhoto)
Nach der Veröffentlichung von Airbnb-Zahlen in vier deutschen Städten fordert nun auch Nordrhein-Westfalen Auskünfte über die genaue Anzahl vermittelter Wohnungen des Online-Unternehmens.
Montag, 12.08.2019, 11:24 Uhr, Autor: Thomas Hack

Der Düsseldorfer Mieterverband, der Dehoga sowie weitere Verbände fordern die Firma AirbnB auf, alle Zahlen der durch die Online-Plattform vermieteten Ferienwohnungen in Nordrhein-Westfalen offenzulegen. Dies ist eine Reaktion auf eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung für die Städte Berlin, Hamburg, München und Dortmund, welche das Forschungsinstitut Empirica im Auftrag von Airbnb veröffentlicht hatte, wobei die dort eingeflossenen Daten vom Unternehmen Airbnb selbst stammten (Wir berichteten hier). Der Analyse zufolge wären in diesen vier ausgewählten Kommunen nahezu 50.000 Unterkünfte privat als Ferienwohnung vermietet worden, wobei in etwa die Hälfte davon komplette Wohneinheiten gewesen wären. Mehr als 25 Prozent der Unterkünfte wurden laut der Untersuchung an mehr als 60 Nächten im Jahr vermietet.

„Dann weiß auch die Politik woran sie ist!“

„Da im bundesdeutschen Durchschnitt fast zwei Personen in jedem Haushalt leben, heißt das, dass in den vier untersuchten Städten mindestens 12.500 Menschen alleine wegen AirBnB kein Zuhause finden können. Das sind umgerechnet 750.000 Übernachtungen, die den Hoteliers ganz oder zum Teil fehlen und damit Arbeitsplätze gefährden“, heißt es in einer Stellungnahme der Verbände. Diese fordern Airbnb nun auf, die Vermittlungszahlen für Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf vollständig offen zulegen: „Die Öffentlichkeit hat ein Recht, zu erfahren, wie viele tausend Menschen wegen Airbnb keine Wohnung finden. Dann weiß auch die Politik woran sie ist und kann entsprechend handeln.“

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Das Logo von Airbnb
Wohnungsvermittler
Wohnungsvermittler

Airbnb muss Kompromiss eingehen

Der Wohnungsvermittler Airbnb muss zukünftig den New Yorker Behörden vierteljährlich Einblick in die Nutzerdaten gewähren – so die Einigung in einem langwierigen Rechtsstreit.
Das Logo von Airbnb
Wohnungsvermittler
Wohnungsvermittler

Tirol beschließt gesetzliche Fesseln für Airbnb

Nach mehreren deutschen und europäischen Städten hat sich nun auch Tirol dazu entschlossen, die Wohnungsvermietungen über Airbnb zu erschweren. Dazu waren Anpassungen mehrerer Gesetze nötig.
Das Logo von Airbnb
Vermietungsportale
Vermietungsportale

EU-Städte bilden Allianz gegen Airbnb

Dieser Tage machen sich die Bürgermeister verschiedener europäischen Städte auf den Weg nach München, um gemeinsam eine Allianz gegen die Vermittlungsplattform Airbnb zu bilden. Erklärtes Ziel: geltendes EU-Recht abzuändern.
Die Meldepflicht in Hotels fällt bald weg. Eine Übergangslösung ist gefragt. (Foto: © Mego-studio /stock.adobe.com)
Tourismus
Tourismus

Wegfall von Hotelmeldepflicht: Übergangsfrist gefordert

Für die Hotellerie ist es grundsätzlich sehr positiv, dass demnächst weniger Bürokratie anfällt beim willkommen heißen neuer Gäste. Allerdings bedarf die Umsetzung der neuen Situation etwas mehr Vorlauf und Anpassungszeit.
Eine Gastronomin sitzt vor ihrem PC und geht die Abrechnung durch
Fristverlängerung
Fristverlängerung

Neuer Stichtag für Rückzahlung der Corona-Hilfen

Alle Unternehmen, die Überbrückungshilfen erhalten haben, müssen selbst aktiv werden und eine Schlussabrechnung einreichen. Bereits zum zweiten Mal wurde die Frist dafür nun verlängert. Was gilt es hierbei zu beachten?
Geld wird übergeben.
Arbeitsrecht
Arbeitsrecht

Arbeitsfreie Feiertage und Entgeltzahlung: Was gilt? 

Arbeitgeber sind dazu verpflichtet, ihren Angestellten ein Entgelt zu bezahlen. Bei bundesweiten Feiertagen ist die Regelung klar. Aber was sagt der Gesetzgeber bei landesgesetzlichen Feiertagen?
Das weltberühmte Schloss Neuschwanstein.
Rechtsstreit
Rechtsstreit

Explorer Hotel Neuschwanstein: Urteil im Namensstreit gefallen

Das Schloss Neuschwanstein ist wohl das berühmteste Bauwerk Bayerns. Neuschwanstein ist aber nicht nur ein Schloss, sondern auch eine geschützte Marke. Muss ein Hotel deswegen auf den Namenszusatz „Neuschwanstein“ verzichten?
Richterin mit Hammer
Urteilsspruch
Urteilsspruch

BGH schafft Klarheit zum Versicherungsschutz im Corona-Lockdown

Gastronomen und Hoteliers waren von den Schließungen in der Pandemie geschockt. Ein Teil von ihnen hatte für diesen Fall eine Versicherung abgeschlossen – aber die zahlte nicht immer. Jetzt steht fest, wann Betroffenen rechtmäßig Geld zusteht.
Wegen Lockdown geschlossenes Restaurant
Rechtsprechung
Rechtsprechung

Mietminderung nach Einzelfallprüfung möglich

Können Mieter gewerblich genutzter Räume die Miete aufgrund des Lockdowns mindern? Generell ist dies laut Bundesgerichtshof möglich, es bedarf jedoch immer einer Überprüfung der jeweiligen Umstände – auch um die Höhe der Mietminderung festzulegen.