Coronakrise

Dehoga für Verlängerung der Überbrückungshilfen

Überbrückungshilfe
Der Dehoga fordert eine Verlängerung der Corona-Überbrückungshilfen bis zum 31. März 2021. (Foto: © Butch/stock.adobe.com)
Mit Blick auf die aktuelle Lage fordert der Dehoga Bundesverband neben der jüngst angekündigten Verlängerung der Kurzarbeiterregelung auch eine Verlängerung der Corona-Überbrückungshilfen bis zum 31. März 2022.
Freitag, 05.11.2021, 14:25 Uhr, Autor: Martina Kalus

Das Gastgewerbe in Deutschland ringt weiter mit den Folgen der Corona-Krise. Hotels und Restaurants setzten im Oktober immer noch 7,0 Prozent weniger um als im Vorkrisenjahr 2019. Das geht aus der aktuellen Branchenumfrage des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga Bundesverband) hervor, die der Verband am Freitag veröffentlicht hat. Von Normalumsätzen ist die Branche noch weit entfernt. Bezogen auf das Gesamtjahr liegt das von Januar bis Oktober aufgelaufene Minus in der Branche bei durchschnittlich 28,9 Prozent gegenüber 2019. Mit Blick auf die aktuelle Lage fordert der DEHOGA Bundesverband neben der jüngst angekündigten Verlängerung der Kurzarbeiterregelung auch eine Verlängerung der Corona-Überbrückungshilfen bis zum 31. März 2022.

„Die Umfrageergebnisse machen die weiterhin große Betroffenheit der Branche deutlich“, erklärt Guido Zöllick, Präsident des Dehoga Bundesverbandes. Positiv sei daher, dass die aktuelle Kurzarbeitergeld-Regelung zu den bestehenden Konditionen bis zum 31. März 2022 verlängert werden soll. „Dies ist elementar wichtig für die Arbeitsplatzsicherung in unserer Branche“, betont Zöllick. In den nächsten Wochen müsse nun Klarheit darüber geschaffen werden, dass die Überbrückungshilfe III ebenso in die Verlängerung gehe. „Die Fortsetzung der Überbrückungshilfe bis Ende März wäre nur konsequent“, so der Dehoga-Präsident.

Wirtschaftliche Entwicklung

Die wirtschaftliche Entwicklung im Gastgewerbe verläuft zweigeteilt. 58,2 Prozent der Betriebe melden im Oktober Umsatzverluste, teilweise von mehr als 30 Prozent. „Zu den Umsatzverlierern gehören weiterhin die Tagungshotellerie, die Eventcaterer sowie die Betriebsgastronomie“, sagt Zöllick. Demgegenüber stehen 41,8 Prozent der Unternehmer, die von stabilen beziehungsweisen sogar höheren Umsätzen berichten. „Diese Betriebe profitieren von einer starken touristischen und privaten Nachfrage.“

Gemischte Gefühle

Mit gemischten Gefühlen sehen die Gastronomen und Hoteliers dem Weihnachts- und Silvestergeschäft entgegen. 18,8 Prozent sind positiv bis sehr positiv gestimmt, 33,4 Prozent zeigen sich neutral. Fast jeder zweite Unternehmer (47,9 Prozent) blickt negativ oder sogar sehr negativ auf die letzten Wochen des Jahres. Grund dafür ist die aktuelle Buchungslage. 72,1 Prozent der Unternehmer bewerten diese schlechter als 2019, nur 5,5 Prozent als besser. Zöllick hofft auf ein Anziehen der Reservierungen. „Die Weihnachts- und Silvesterzeit ist traditionell Ausgehzeit. Wir hoffen, dass das Jahresendgeschäft noch deutlich an Schwung gewinnt“.

Die sich wieder zuspitzende Corona-Lage und damit verschärfte Zugangsregeln trüben die Aussichten. 63,5 Prozent der Betriebe fürchten bei Verschlechterung der pandemischen Situation die verpflichtende Einführung der 2G-Regelung. Aktuell wenden zwei Drittel der Betriebe (66,4 Prozent) die 3G-Regelung an. Dabei verzeichnen 31,4 Prozent der Unternehmen bereits heute Umsatzausfälle aufgrund der Einführung der Kostenpflicht bei Tests. 9,0 Prozent der Unternehmer praktizieren 2G. 11,0 Prozent wechseln zwischen 2G und 3G je nach Bedarf. 10,6 Prozent der Betriebe wenden 3G Plus an, das heißt, die Gäste müssen geimpft oder genesen sein oder sie weisen einen negativen PCR-Test vor.

An der Umfrage des Dehoga Bundesverbandes zur wirtschaftlichen Lage beteiligten sich in der Zeit vom 1. bis 4. November 4.020 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland.

(Dehoga/MK)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Geschlossen-Schild steht vor einem Restaurant
Dehoga NRW
Dehoga NRW

„Branche wird keinen Lockdown mehr mittragen“

In der kommenden Ministerpräsidenten-Konferenz soll das weitere Vorgehen in der Corona-Krise entschieden werden. In einem Schreiben an die Politik stellt der Dehoga NRW nun klar, was Gastronomie und Hotellerie erwarten.
Betriebskantine beim anrichten von Speisen (Foto: © Dehoga/Alois Müller)
Aktueller Stand
Aktueller Stand

Lage für Betriebsgastronomie bleibt herausfordernd

Die Corona-Pandemie zieht lange Schatten nach sich. Das merken auch Caterer und Betriebsrestaurant-Betreiber. Bisher haben die Umsätze noch lange nicht das Vor-Krisen-Niveau erreicht. Der Dehoga macht besonders zwei Punkte dafür verantwortlich.  
Dirk Iserlohe
Corona-Entschädigung
Corona-Entschädigung

Bundesgerichtshof lässt Nichtzulassungsbeschwerde zu Corona-Schadenersatz zu

Seit 2020 klagt die Kölner Dorint Hotelgruppe in 14 Bundesländern für die Gleichbehandlung der größeren und mittelständischen Hotelunternehmen bei der staatlichen Kompensation von Finanzschäden aus den Corona-Lockdowns. Jetzt verzeichnet man einen ersten Teilerfolg. 
In Bayern wurde die Isolationsplficht für Covid-Infizierte abgeschafft.
Coronaregeln
Coronaregeln

Keine Covid-Isolation mehr in vier Bundesländern

In einigen Bundesländern wurde jüngst die Isolationspflicht für Corona-Infizierte abgeschafft. Schutzmaßnahmen müssen aber weiterhin eingehalten werden. Gibt es Sonderregeln für das Gastgewerbe?
Die bis Ende Juni verlängerte Überbrückungshilfe IV ist inhaltlich unverändert zur Überbrückungshilfe IV für die Monate Januar bis März. (Foto: © ImagESine/stock.adobe.com)
Corona-Hilfen
Corona-Hilfen

Verlängerte Überbrückungshilfe IV kann beantragt werden

Seit dem 1. April können Unternehmen, die nach wie vor von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen sind, Anträge auf die bis Ende Juni verlängerte Überbrückungshilfe IV für den Förderzeitraum April bis Juni 2022 stellen.
Otto Lindner, Vorstand der Lindner-Hotelgruppe. (Foto: © picture alliance / SZ Photo | Jürgen Heinrich)
Coronakrise
Coronakrise

Hotelbranche: Keine schnelle Rückkehr zum Vor-Corona-Niveau

Die Hotelbranche kämpft seit zwei Jahren mit großen Schwierigkeiten. Wird mit abnehmenden Infektionszahlen alles wieder gut? Es sieht eher nicht so aus. Manche Probleme könnten noch länger bleiben.
Lars Schwarz
Kritik des Dehoga
Kritik des Dehoga

„Wir brauchen jetzt helfende Hände“

Die Umsatzeinbußen des Gastgewerbes sind hoch, die Überbrückungshilfe IV jedoch so schlecht wie nie, kritisiert Dehoga-Präsident Lars Schwarz die Regierung und fordert Nachbesserungen.
Deckblatt des Antrags der BMWI Überbrückungshilfe
Wirtschaftshilfen
Wirtschaftshilfen

Anträge für Überbrückungshilfe IV jetzt möglich

Ab sofort kann die Überbrückungshilfe IV für den Förderzeitraum von Januar bis März 2022 beantragt werden. Dabei sollen auch Personalkosten angerechnet werden, die bei der Umsetzung coronabedingter Zugangsregeln entstehen.
Hände halten ein Schild mit der Aufschrift "Überbrückungshilfe" hoch
Neue FAQ der Überbrückungshilfe III Plus
Neue FAQ der Überbrückungshilfe III Plus

Regelung für Überbrückungshilfe bei freiwilliger Schließung veröffentlicht

Die FAQ zur Überbrückungshilfe III Plus wurden überarbeitet. Die Sonderregelung für freiwillige Schließung gilt demnach vorerst bis Ende Januar 2022.