Kritik

Dehoga fordert „radikalen Strategiewechsel“

Ein geschlossenes Restaurant
Die Akzeptanz der Corona-Politik schwindet immer mehr. Jetzt fordert die Branche einen Strategiewechsel. (©wedninth/stock.adobe.com)
Aus der Branche mehrt sich die Kritik an den Lockdown-Maßnahmen von Bund und Ländern. Die Forderung nach einem Strategiewechsel wird zunehmend lauter.
Mittwoch, 24.03.2021, 08:14 Uhr, Autor: Thomas Hack

In der Hotel- und Gastrobranche rumort es nach Angaben der Dehoga heftig, die Zweifel an der Verhältnismäßigkeit und Verfassungsmäßigkeit wüchsen. Der Hotel- und Gaststättenverband forderte nun einen radikalen Strategiewechsel und ein höheres Impftempo, auch unter Verweis auf die prekäre Lage. „Der Inzidenzwert darf nicht mehr allein über Öffnen oder Schließen entscheiden“, so Präsident Axel Hüpkes. „Dass die Hotel- und Gastrobranche das Osterfest abschreiben muss, ist eine Katastrophe.“ Noch schlimmer aber wäre, wenn es danach keine Perspektive für die Branche gebe. Es brauche eine „intelligente Test-Öffnungsstrategie“.

„Tourismus erneut ohne Perspektive“

Auch die sächsische Tourismusbranche sah mit den Beschlüssen keinen Spielraum für einen zeitnahen Neustart für sicheres Reisen. „Erneut bleibt der Tourismus ohne Perspektive (…) Die wirtschaftlichen Probleme der Branche spitzen sich weiter zu. Viele Tourismusbetriebe kämpfen seit nunmehr mehreren Monaten um die Existenz“, hieß es. Trotz zugesagter Hilfe gebe es zunehmende Verunsicherung und Verzweiflung: „Die Substanz ist ausgezehrt, jeder vierte Betrieb denkt ans Aufgeben.“

„Geduld der Vernünftigen schwindet“

Linke-Fraktionsvorsitzender Rico Gebhardt sah die „Geduld der Vernünftigen“ schwinden: „Während eine Ferienwohnung in Sachsen nicht nutzbar ist, sind Flüge nach Mallorca möglich und es wird ernsthaft darüber diskutiert, ob man die Heimkehrenden testen sollte.“ Niemand verstehe mehr „die Schizophrenie aktueller Maßnahmen“. „Das alles frustriert zu Recht die vielen Menschen, die seit langem eisern die Regeln befolgen oder in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gegen die Pandemie kämpfen.“  (lsn/TH

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