Das plant die Bundesregierung gegen den Fachkräftemangel
„Wir werden eine umfassende Fachkräftestrategie auf den Weg bringen“, kündigte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil am Dienstag am Rande der Kabinettsklausur im brandenburgischen Meseberg an. Die Weiterbildung solle fortentwickelt und „mit einem modernen Einwanderungsrecht“ solle für „ergänzende Fachkräfteeinwanderung“ gesorgt werden, sagte der SPD-Politiker. Das Thema Ausbildung werde man mit einer Ausbildungsgarantie angehen.
In ihrem Koalitionsvertrag hatten sich die Ampel-Parteien auf eine solche Garantie verständigt. Die Gewerkschaften fordern das Instrument schon lange und verweisen auf Österreich. Dort wird allen Jugendlichen, die keine Lehrstelle in einem Betrieb finden, ein außerbetrieblicher Ausbildungsplatz zugesichert.
„Es gibt Unternehmen, die suchen händeringend Arbeitskräfte“, sagte Hubertus Heil. Die Aufgabe werde in den nächsten Jahren nicht kleiner. Es sei wichtig, sich mit Wirtschaft und Gewerkschaften dieser Aufgabe zuzuwenden.
Der Berufsausbildung wieder Glanz verleihen
„Wir haben uns das Ziel gesetzt, in diesem Jahr wirklich die ersten Pflöcke einzuschlagen, damit wir auch in die Umsetzung gehen können“, sagte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger. Sie verwies auf die Ausbildungszahlen und zeigte sich besorgt, dass diese auf dem Corona-Niveau stagnieren könnten.
Die FDP-Politikerin warb für die Berufsausbildung und sprach davon, dieser „wieder den Glanz zu verleihen, den sie verdient“: Berufliche und akademische Bildung seien unterschiedlich, aber gleichwertig und würden beide gebraucht.
Entscheidungen zu dem von der Bundesregierung geplanten Maßnahmenbündel gegen den zunehmenden Fachkräftemangel sollen im Herbst getroffen werden, wie Bundesarbeitsminister mitteilte.
(dpa/SAKL)