Weltpolitik

Corona-Katastrophe in Afrika befürchtet

Ein Flüchtling in Afrika
Durch mangelhafte Gesundheitssysteme wird in vielen Herkunftsländern von Flüchtlingen eine weitere Corona-Ausbreitungswelle befürchtet. (© Confidence/stock.adobe.com)
Deutschland setzt aufgrund Corona die Aufnahme von Flüchtlingen aus. In Afrika wird hingegen ein deutlicher Anstieg der Infektionszahlen erwartet.
Donnerstag, 19.03.2020, 14:31 Uhr, Autor: Thomas Hack

Die Corona-Pandemie hat Europa besonders hart getroffen. Deutschland setzt nun auch die Aufnahme von Flüchtlingen aus. Gleichzeitig werden in Afrika erste Corona-Infektionen gemeldet. In den meisten afrikanischen Ländern hielt sich die Zahl der diagnostizierten Infektionen im Vergleich zu Europa zwar stark in Grenzen, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch laut Experten aus der Gesundheitsökonomie und Statistik, dass künftig ein deutlicher Anstieg der Infektionszahlen registriert werden wird.

Hohe Sterblichkeitsrate in Afrika

„Für unsere Projektländer wie den Südsudan wäre das eine Katastrophe. Die Gesundheitssysteme sind hier meist extrem unterentwickelt bis nicht vorhanden. Es würde eine hohe Sterblichkeitsrate drohen“, warnt Fabian Nolde, Programmkoordinator für den Südsudan und Mali von der Hilfsorganisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe.  Dieses startet bereits erste Nothilfeprojekte im Ausland, etwa im Südsudan und Mali. Hier führt die Organisation unter anderem Hygieneschulungen durch. „Eine gründliche Hygiene ist die Basis der Krankheitsvermeidung und stellt die eigene Gesundheit sicher“, erklärt Nolde.

Hygienepakete für Syrien

In Syrien setzt Help besonders auf die Verteilung von Hygienepaketen in den Vertriebenencamps. In Afghanistan stattet Help vor allem Gesundheitspersonal in Krankenhäusern mit speziellen Schutz- und Hygieneprodukten aus. „Für diese Katastrophenvorsorge-Projekte benötigen wir dringend mehr Mittel. Die Pandemie fordert weltweit verstärkte Präventionsmaßnahmen“, so Nolde weiter. (dpa/TH)

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