Energiepreisbremsen

Christian Lindner spricht sich für Verlängerung der Energiepreisbremsen aus

Christian Lindner
Christian Lindner ist für eine Verlängerung der Strompreisbremsen bis Ende April 2024. (Foto: © picture alliance/dpa | Michael Kappeler)
Die Energiepreisbremsen sollen die Folgen der stark gestiegenen Energiepreise für Verbraucher und Unternehmen wie Gastronomie- und Hotelbetriebe abfedern. Doch 2023 sollen sie auslaufen. Das ist für Christian Lindner keine Option.
Donnerstag, 21.09.2023, 15:55 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat sich für die Verlängerung der Energiepreisbremsen bis Ende April 2024 ausgesprochen, zugleich aber die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer auf Erdgas bereits zum Jahresbeginn gefordert.

Die vorgezogene Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes auf Gas von sieben auf 19 Prozent sei in seinem Entwurf des Bundeshaushalts 2024 vorgesehen, sagte Lindner der „Rheinischen Post“.

Die frühere Anhebung des Mehrwertsteuersatzes sei auch für private Haushalte und Betriebe verkraftbar, wenn sie auf der anderen Seite durch die Verlängerung der Energiepreisbremsen weiter entlastet würden. „Da die Preisbremsen nach der gemeinsamen Auffassung der Bundesregierung weiter bestehen sollen, haben private Haushalte und Betriebe dennoch weiterhin einen Schutz vor ruinösen Preisspitzen“, sagte der FDP-Chef.

Die Verlängerung der Energiepreisbremsen bis zum Frühjahr 2024 war zuvor von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gefordert worden. Ihr müsste der Bundestag noch zustimmen.

Über die Energiepreisbremsen

Die staatliche Strompreisbremse war neben der Gaspreisbremse im Dezember beschlossen worden, um Privathaushalte sowie Firmen angesichts stark gestiegener Preise zu entlasten.

Sie greift seit März. Rückwirkend gab es eine Entlastung für Januar und Februar. Eine Verlängerung bis zum April 2024 ist im Gesetz angelegt. Darüber müsste aber gesondert entschieden werden.

Bei der Strom- und der Gaspreisbremse wird der Preis für einen Großteil des Verbrauchs der Privathaushalte sowie kleinerer Unternehmen gedeckelt. Die Obergrenze der Preisbremse liegt für Strom bei 40 Cent je Kilowattstunde und für Gas bei 12 Cent je Kilowattstunde

Steuerentlastung von gut sechs Milliarden Euro im Jahr

Die Anhebung des Mehrwertsteuersatzes auf Gas war bislang erst zum Frühjahr 2024 geplant. Mit der um drei Monate vorgezogenen Anhebung würden Mehreinnahmen erzielt, die auch den Ländern zugutekämen, argumentiert Lindner. Die Länder erhalten dadurch nach seinen Angaben 2024 mehr als eine Milliarde Euro zusätzliche Einnahmen.

Lindner will im Rahmen des Wachstumschancengesetzes die Steuerlast für Unternehmen um gut sechs Milliarden Euro im Jahr senken. Dagegen hatten sich mehrere Länder gewehrt, weil sie Steuermindereinnahmen fürchten.

Die Mindereinnahmen durch das Wachstumschancengesetz würden durch den vorgezogenen höheren Mehrwertsteuersatz für Gas vollständig kompensiert, sagte Lindner: „Ich hoffe, dass die Länder ihre Bedenken gegen eine Belebung des wirtschaftlichen Klimas so überwinden können.“

(dpa/SAKL)

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