Gesetzeslage

CDU-Wirtschaftsrat fordert Entschärfung der Bonpflicht

Ein Stapel Kassenbons
Für einen mittelständischen Bäckereibetrieb wird durch die neue Gesetzeslage die Zahl der Bonrollen von derzeit etwa 4.150 auf rund 72.500 steigen. Der CDU-Wirtschaftsrat will dies verhindern. (© patpitchaya/stock.adobe.com)
Seit dem 1. Januar 2020 ist die Kassenbonplicht in Kraft. Der Wirtschaftsrat der CDU kritisiert diese Regelung aufs Heftigste und fordert eine Befreiung bei Kleinbeträgen und zertifizierten Kassen. 
Donnerstag, 02.01.2020, 10:21 Uhr, Autor: Thomas Hack

Der CDU-Wirtschaftsrat hat die zum 1. Januar gestartete Kassenbelegpflicht als erhebliche Belastung insbesondere für klein- und mittelständische Unternehmen kritisiert. Generalsekretär Wolfgang Steiger ließ diesbezüglich verlauten, die Bonpflicht unterstelle den Unternehmen aus Gastronomie und Handel zum einen pauschal kriminelle Energie. „Zum anderen sorgt es für einen unglaublichen bürokratischen Aufwand und steht exemplarisch für eine Entfremdung der Politik von der Realwelt, wenn bereits beim Kauf eines einfachen Frühstücksbrötchens oder einer Eiskugel ein Bonausdruck ausgestellt werden muss“.

„Kein Beleg unter fünf Euro“

Steiger schlug als Kompromiss vor, für Kleinbeträge unter fünf Euro keinen Beleg auszugeben. Die einfachste Lösung sei jedoch eine grundsätzliche Befreiung von der Belegausgabepflicht für die Geschäfte, die eine zertifizierte sichere Kasse nutzten, argumentierte er. Die doppelte Absicherung über den Bondruck sei grundsätzlich entbehrlich. „Der Kaufvorgang könnte über die Bildschirmanzeige auf der Kasse unkompliziert gegengeprüft werden.“

Verheerende Umweltbilanz

Ein mittelständischer Bäckereibetrieb mit etwa 660 Filialen habe für den Wirtschaftsrat ausgerechnet, welche konkreten Folgen die Bondruckpflicht für das Unternehmen haben werde. Für den Beispielbetrieb würde die Zahl der Bonrollen von derzeit etwa 4.150 auf rund 72.500 steigen. Kosten aufgrund des Mehrbedarfs lägen bei 53.650 Euro gegenüber derzeit rund 3.000 Euro. Die Installationskosten für die neuen Einheiten in 660 Filialen würden sich demnach auf 200.000 Euro belaufen. Auch die Umweltbilanz des Betriebes wäre verheerend, so Steiger. (dpa/TH)

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