Ein Kommentar zur Landtagswahl in Bayern

Bye Bye Amigos!

Eine bayerische Magd, die mit einem Taschentuch winkt
Wird es für die CSU am Sonntag ein Abschied von der Alleinherrschaft? (© drubig-photo/Fotolia)
Am Sonntag ist es endlich soweit: Bayern schreitet zur Landtagswahl. Zeit wird es, denn das Gejammer und Gezeter der CSU-Politiker in Anbetracht der schlechten Prognosen ist langsam kaum mehr erträglich.
Donnerstag, 11.10.2018, 11:50 Uhr, Autor: Daniela Müller

Es ist sicher nicht gerade die angenehmste Erfahrung für die bayerischen Regierungsvertreter, sich mit dem wahrscheinlich nahenden Ende ihrer Alleinherrschaft auseinandersetzen zu müssen. Aber Hand auf’s Herz: Haben sie wirklich gedacht, dass es so weitergehen kann? „Mia-san-mia“, Spezlwirtschaft, Postengeschacher und Lobby-Geturtel bis in alle Ewigkeit?

Der eine oder andere Politiker mag sich derzeit fragen, wer denn bloß diese irrsinnige Demokratie eingeführt hat, in der sich die kleinen unzufriedenen Bürger zusammenrotten und die Mächtigen von ihrem gemütlichen Thron schubsen können. Fast 60 Jahre lief schließlich alles wie am Schnürchen für die Christ-Sozialen im idyllischen Freistaat. Das Problem ist nur: Der mantraartig wiederholte Satz: „Bayern geht es gut!“ mag stimmen – nur profitieren viele Bürger und Unternehmer, gerade auch im Gastgewerbe, nicht mehr vom gepredigten Wohlstand. Sie dürfen nur noch dabei zusehen, wie es großen Konzernen und natürlich den Politikern so richtig gut geht.

Politisches Gewitter droht
Leider ist damit der Diesel, der das mächtige CSU-Herrschaftssystem antrieb, buchstäblich verbraucht. Der Regierung droht am Sonntag ein Fahrverbot – und ausgerechnet die Grünen geben derzeit kräftig Gas und klauen der ewigen Regierungspartei dreist die Prozente! Aber auch aus anderen politischen Richtungen droht Ungemach. Die FDP setzt zum Sprung in eine mögliche Regierungskoalition an genau wie die Freien Wähler – sie alle wittern ihre langersehnte Chance, der CSU endlich ins Steuerrad zu fassen.

Dass das – hoffentlich reinigende – Gewitter am Sonntag kommen wird, daran lassen die Prognosen keinen Zweifel. Was auch immer danach passieren mag – wir hoffen, für das Gastgewerbe geht nun endlich mal die politische Sonne auf. Wunder erwarten wir uns keine von der neuen Regierung – aber eine Form der Wertschätzung, die sich in finanzieller Entlastung, bürokratischer Erleichterung und branchenfreundlichen Gesetzen ausdrückt!

Also, nicht vergessen – Wählen gehen! Und treffen Sie Ihre Wahl weise – aus Überzeugung, nicht aus Protest…

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