Handlungsbedarf erkannt

Bundesrat bringt Gegenvorschlag zur Fair-Preis-Initiative

Eine Wiese in den Schweizer Bergen mit einer Kuh
In der Schweiz formiert sich vor allem von Seiten der Gastronomie und Hotellerie zusehends Widerstand gegen ungerechtfertigte Schweiz-Aufschläge. (© fotolia.com/by-studio)
Die Schweizer Fair-Preis-Initiative kämpft gegen ungerechtfertigte Schweiz-Zuschläge. Der Bundesrat veröffentlichte vor wenigen Tagen seinen indirekten Gegenvorschlag dazu.
Montag, 27.08.2018, 09:17 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Die Schweiz leidet seit langem darunter, dass die gleichen Produkte in der Schweiz oft deutlich teurer verkauft werden, als in der benachbarten EU. Die „Fair-Preis-Initiative“ will das künftig verhindern. Jetzt hat sich der Schweizer Bundesrat der Sache angenommen und einen abgeschwächten eigenen Entwurf zu dem Problem präsentiert. Dieser Gegenvorschlag sieht etwa Anpassungen des Kartellgesetzes vor.

Neu soll das Konzept der relativen Marktmacht eingeführt werden, um die diskriminierungsfreie Beschaffung von Waren und Dienstleistungen im Ausland sicherzustellen. Damit geht der Bundesrat grundsätzlich auf die Hauptforderung der Initianten ein. Leider verzichtet er aus deren Sicht auf eine konsequente Anwendung des Konzepts. So sollen die für marktbeherrschende Unternehmen geltenden unzulässigen Verhaltensweisen nicht auf relativ marktmächtige Unternehmen übertragen werden (Art. 7 KG). Damit schränke er die Bekämpfung des Missbrauchs unnötig ein. Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse, hält fest: „Die Initianten bedauern, dass der Bundesrat auf ein umfassendes Behinderungsverbot verzichtet. Unternehmen und Konsumenten sollen schließlich bestmöglich vor missbräuchlichen Schweiz-Zuschlägen geschützt werden.“

Internet bleibt ausgenommen
Zudem geht der Bundesrat nicht auf die Forderung ein, die Diskriminierung von Kunden aus der Schweiz bei Bestellungen im Internet zu unterbinden. Prisca Birrer-Heimo, Präsidentin der Stiftung für Konsumentenschutz, fordert eine Nachbesserung: „Die Initianten erwarten von Bundesrat und Parlament, dass sie ebenso entschieden gegen diese Preisdiskriminierungen vorgehen und das offensichtliche Problem des Geoblockings nicht weiter auf die lange Bank schieben. Denn im internationalen Warenhandel nehmen die digitalen Plattformen eine immer wichtigere Stellung ein.“ (Gastrosuisse/CK)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Casimir Platzer
GastroSuisse
GastroSuisse

„Vorschläge des Bundesrates treffen das Gastgewerbe erneut hart“

Die Ankündigungen des Schweizer Bundesrates, das Gastgewerbe nicht vor April öffnen zu wollen, stoßen bei der Branche auf Verärgerung und Unverständnis.
FRau mit Rucksack und Maske an einem Bahnhof
Auch Gastgewerbe betroffen
Auch Gastgewerbe betroffen

Schweiz verstärkt Corona-Maßnahmen

In der Schweizer Gastronomie darf ab sofort u.a. nur noch im Sitzen konsumiert werden, die Besucherzahl für Discos oder Clubs wird reduziert und es gilt eine verschärfte Maskenpflicht.
Schweizer Münzen vor Schweizer Wappen
Keine Erhöhung
Keine Erhöhung

Schweizer Mindestlöhne unverändert

Die Mindestlöhne im Schweizer Gastgewerbe bleiben aufgrund der Corona-Pandemie für die Jahre 2020 und 2021 auf dem Stand von 2019. Erst 2022 soll es wieder eine Erhöhung geben.
Kellnerin beim Tischdecken
Ausstiegsstrategie Corona-Lockdown
Ausstiegsstrategie Corona-Lockdown

Weiter keine Perspektive für Schweizer Gastgewerbe

Der Schweizer Bundesrat hat jüngst das Konzept für den geplanten Ausstieg aus dem Corona-Lockdown bekanntgegeben. Das Gastgewerbe bleibt allerdings weiterhin im Ungewissen.
Franken-Münzen, im Hintergrund die Schweizer Flagge
Mehr Geld
Mehr Geld

Bundesrat hilft Wirtschaft mit weiteren 32 Mrd. Franken

Zusammen mit dem ersten Hilfspaket stehen nun insgesamt 42 Milliarden Franken zur Verfügung, mit denen speziell auch das Gastgewerbe unterstützt werden soll.
Der neu zusammengesetzte Zentralvorstand der Hotel & Gastro Union
Hotel & Gastro Union
Hotel & Gastro Union

Neuer Vorstand gewählt

Bei der 40. Delegiertenversammlung vergangene Woche wurde u.a. die Schwierigkeit beklagt, neue Mitglieder zu gewinnen, um auch in Zukunft eine schlagkräftige Branchenvertretung zu bleiben.
Eine Servicekraft deckt auf einer Terrasse einen Tisch
Volksabstimmung
Volksabstimmung

Nein zur Hochpreisinsel Schweiz

Der Branchenverband GastroSuisse begrüßt das klare Votum zu den beiden Agrar-Initiativen. Bei einer Annahme wären die Lebensmittelpreise massiv gestiegen, lautete die Befürchtung.
Verschiedene Münzen vor der Schweizer Flagge
1 – 1,3 Prozent mehr ab Januar 2019
1 – 1,3 Prozent mehr ab Januar 2019

Mindestlöhne im Schweizer Gastgewerbe steigen

Die Mindestlöhne im Schweizer Gastgewerbe werden für das kommende Jahr nach Verhandlungen der Sozialpartner leicht erhöht. Sie steigen ab dem 1. Januar 2019 um 1 bis 1,3 Prozent.
Annalisa Giger, Moritz Rogger, Muriel Hauser, André Roduit, Walter Höhener, Gilles Meystre, Casimir Platzer, Massimo Suter und Bruno Lustenberger
GastroSuisse
GastroSuisse

Casimir Platzer im Amt bestätigt

Bei der 127. Delegiertenversammlung von GastroSuisse im Tessin stand turnusgemäß auch die Wahl des Vorstandes auf dem Programm. Der bisherige Präsident wurde klar wiedergewählt.