BUND schlägt lange Unterhosen statt Heizpilze vor
Der Berliner Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) will den Gastronomen die Wintersaison noch schwerer machen, als sie ohnehin sein wird: Dem Verband zufolge sollten Restaurantgäste in den kalten Monaten nicht unter Heizpilzen im Freien sitzen können. Der Landesverband sprach sich dieser Tage vehement gegen deren Einsatz aus. „Heizpilze zur Aufwärmung des Außenbereichs sind klimaschädlich“, erklärte Landesgeschäftsführer Tilmann Heuser. BUND appellierte an Senat und Bezirke, den Einsatz von Heizgeräten zu unterbinden. Der Verband will stattdessen den Einbau von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung für Innenräume durchsetzen. Argumentiert wurde mit einer angeblichen Senkung der Infektionsgefahr, einem besseren Raumklima und geringerem Heizbedarf. Die Aufenthaltsqualität im Freien könnte etwa mit Windschutz, Markisen, Bodenbelägen, Sitzpolstern und Decken gesteigert werden. „Wer die Gastronomie solidarisch unterstützen, die Innenräume aber meiden will, greift auch mal zur langen (Thermo-)Unterhose und zum wärmenden Schuheinlagen“, so Heuser.
Bezirksamt will Heizpilze erlauben
Heizpilze auf öffentlichem Boden sind seit 2009 in einer Reihe von Bezirken verboten. Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) will diesen Freitag mit den Bezirksbürgermeistern sowie Vertretern der Gastronomie und der IHK darüber reden, wie die Gastronomen in der Coronakrise über den Winter kommen können. Der Bezirk Reinickendorf hatte bereits mitgeteilt, dass die Geräte auf Antrag ausnahmsweise bis Ende März genehmigt würden. Das Bezirksamt habe dies angesichts der existenzbedrohenden Situation für Gastwirte in der Corona-Krise einstimmig beschlossen. Pop hatte angeregt, Gastronomen im Winter Heizmöglichkeiten für den Aufenthalt im Freien zu erlauben, den zusätzlichen Kohlendioxid-Ausstoß aber auszugleichen. Denn aus erneuerbaren Quellen kommt nach Angaben der Netzgesellschaft bisher nur 22 Prozent des Stroms, den Berlin verbraucht. (lbn/TH)