Fachkräftemangel

Berliner Senat will Strategie gegen den Fachkräftemangel vorlegen

Cansel Kiziltepe (SPD), Berliner Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, spricht im Abgeordnetenhaus.
Cansel Kiziltepe (SPD), Berliner Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, spricht im Abgeordnetenhaus. (Foto: © picture alliance/dpa | Hannes P Albert)
Fachkräfte werden in Deutschland in vielen Branchen dringend gebraucht – auch im Gastgewerbe mangelt es sehr. Der Berliner Senat kennt das Problem und will sich an der Lösung beteiligen. Bis 2025 sollen Vorschläge auf dem Tisch liegen.
Dienstag, 23.07.2024, 15:31 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Der Berliner Senat hat eine Strategie zur Sicherung von Fachkräften in der Hauptstadt angekündigt. „Der Prozess soll nach der Sommerpause starten und 2025 abgeschlossen sein“, sagte Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) nach einer Sitzung des Senats. Das Ziel sei, gute Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, den Bedarf an Fachkräften auch künftig decken zu können. 

Für den Senat sei die Fachkräftesicherung ein Topthema, das immer mehr an Bedeutung gewinne. In zahlreichen Branchen von der Pflege bis zum Tiefbau drohten richtige Engpässe, warnte Kiziltepe. 

Workshop-Reihe zu Zielen und Maßnahmen 

Geplant ist unter anderem eine Arbeitsgruppe zu dem Thema, an der sich möglichst alle Senatsverwaltungen beteiligen sollen. Außerdem soll es eine dreiteilige Workshop-Reihe geben, um die Ziele der Strategie zu klären und die Frage, mit welchen Maßnahmen sie sich erreichen lassen. 

Daran sollen auch Vertreter von Unternehmensverbänden und Gewerkschaften teilnehmen. „Alle beteiligten Gruppen werden in dem Prozess gehört“, sagte Kiziltepe zu. Das Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik werde den Prozess organisatorisch und inhaltlich begleiten.

Wo gibt es unnötige Doppelstrukturen?

Notwendig sei eine Bestandsaufnahme der bisherigen Maßnahmen. Dabei soll auch überprüft werden, was deren Stärken und Schwächen seien und wo es Doppelstrukturen gibt – also unnötigerweise an verschiedenen Stellen am gleichen Thema gearbeitet wird.

Handlungsbedarf gibt es aus Sicht der Senatorin beispielsweise im Bereich Ausbildung – die Regierungsparteien haben sich bereits darauf verständigt, dass die Zahl der Ausbildungsplätze bis Ende April 2025 um mindestens 2.000 steigen soll, andernfalls ist vorgesehen, eine Ausbildungsumlage einzuführen. 

Als einen weiteren Bereich nannte Kiziltepe, Geflüchtete besser und schneller in den Arbeitsmarkt zu integrieren und in dem Zusammenhang beispielsweise die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse zu beschleunigen. 

(dpa/SAKL)

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