Bedroht der Handelsstreit den deutschen Agrarsektor?
„Die Strafzölle Chinas haben bereits für Nervosität und Preisrückgänge an den internationalen Märkten für Schweinefleisch gesorgt“, sagte Generalsekretär Bernhard Krüsken. „Eine weitere Eskalation des Handelsstreites könnte zu weiteren Verwerfungen an den Agrarmärkten führen. Es muss vermieden werden, dass Landwirte und Verbraucher den Preis für diesen Handelsstreit bezahlen müssen.“
Zahlreiche Lebensmittel betroffen
Als Reaktion auf von US-Präsident Donald Trump verhängte Strafzölle hatte China schon zum Wochenbeginn die Umsetzung eigener Strafen verkündet. Sie betreffen unter anderem Wein, Schweinefleisch und Früchte, die aus den USA nach China eingeführt werden.
Seit einer weiteren Verschärfung des Konflikts am Mittwoch kam es zu heftigen Kursbewegungen im Handel mit Agrarrohstoffen. Nachdem es am Donnerstag durch mildere Töne aus Washington dann zeitweise nach einer Entspannung ausgesehen hatte, ging es mit den Preisen für Agrarrohstoffe kurz vor dem Wochenende wieder abwärts. Mit am stärksten unter Druck stand der Preis für Sojabohnen. Soja ist für die Landwirtschaft von großer Bedeutung, der überwiegende Anteil der Ernte wird an Nutztiere verfüttert. Sinkende Preise bei diesem Agrarrohstoff könnten jedoch auch vorteilhaft für Landwirte sein, weil das Futter billiger wird.
Bauernverbandschef Krüsken äußerte die Sorge, dass die Landwirtschaft in den Handelsstreit der USA mit China und der EU, bei dem es eigentlich um Industriegüter gehe, hineingezogen werde. Der Bauernverband hoffe, dass es der EU-Kommission gelinge, mit den USA zu einer Einigung zu kommen. Die USA hatten die EU bis Mai vorübergehend von Zöllen auf Stahl und Aluminium ausgenommen. (dpa/MJ)