720 Saisoniers genehmigt
Österreichs Arbeits- und Sozialministerin Beate Hartinger-Klein hat, einem gemeinsamen Vorschlag der Sozialpartner im Tourismus folgend, dieser Tage ein Kontingent für die Beschäftigung ausländischer Saisoniers aus Drittstaaten für die kommende Sommersaison freigegeben. Dieses Kontingent beträgt 720 Personen und ist somit geringfügig weniger als im Vorjahr (731 Personen). Die Saisoniers kommen zum überwiegenden Teil aus den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien, viele von ihnen waren schon in den Vorjahren beschäftigt. Die Bewilligungen gelten ab 1. Mai 2018, Saisoniers für Berg-, Alm- oder Schutzhütten können ab sofort zugelassen werden.
Die Bewilligungen stehen – wie bisher – unter dem Vorbehalt einer Arbeitsmarktprüfung und werden vom Arbeitsmarktservice nur erteilt, wenn die offenen Stellen nicht mit arbeitslos vorgemerkten inländischen oder integrierten ausländischen Arbeitskräften besetzt werden können. „Wir möchten trotz allem die Betriebe weiterhin dazu anhalten, vorrangig das vorhandene Arbeitskräftepotenzial zu nutzen. Dazu gehören vor allem auch die rund 33.000 arbeitslos vorgemerkten oder in Schulung befindlichen Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten, die unbeschränkten Arbeitsmarktzugang haben und bewilligungsfrei beschäftigt werden können. Das Arbeitsmarktservice wird versuchen, diese Arbeitskräfte verstärkt auch überregional in die Tourismusregionen zu vermitteln“, erklärt Hartinger-Klein.
Saisonniers aussperren ist falsches Symbol
„Welches Signal die FPÖ mit der Kürzung des Saisonnier-Kontingents aussendet, ist klar: ein falsches“, kritisiert Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), die Senkung der Kontingentplätze von 731 auf 720 für den kommenden Sommer. Die Branche brauche angesichts steigender Nächtigungen mehr Mitarbeiter: 11 Mitarbeiter für diese auch wichtigen Positionen nicht ins Land zu lassen, würde niemandem helfen: „Sie nehmen niemandem den Arbeitsplatz weg, zahlen Pensions- und Sozialversicherungsbeiträge und sichern Arbeitsplätze in Österreich: Wer Abwäscher und Reinigungskräfte aussperrt, vernichtet Arbeitsplätze für Köche und Kellner.“
Skeptisch zeigt sich Gratzer, was die von Hartinger-Klein angesprochenen 33.000 arbeitslosen potentiellen Arbeitskräfte betrifft: „Bringt das AMS – wie von der Ministerin angekündigt – auch nur einen Teil dieser Personen in Beschäftigung, wäre allen geholfen.“ Gleichzeitig unterstreicht Gratzer noch einmal: „Die Betriebe stellen für diese Position jeden ein. Wollen muss er oder sie aber.“ (CK)