2G-Plus-Regel wirkt wie Lockdown
Die 2G-plus-Regel in der Gastronomie wird von vielen Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern als verkappter Lockdown gesehen. Vier von fünf Unternehmen im Nordosten bewerteten diese Regel negativ, teilte der Branchenverband Dehoga am Donnerstag mit. An der Umfrage habe sich knapp ein Viertel aller Verbandsmitglieder beteiligt.
Die Umfrageteilnehmer bezifferten den durchschnittlichen Umsatzverlust demnach auch im Januar mit 55 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenmonat Januar 2019. Etwa jeder zweite Unternehmer sehe sich in seiner Existenz bedroht. Es kämen deutlich weniger Gäste, und es komme auch zu Konflikten mit Besuchern. Die 2G-Plus-Regel bedeutet, dass Gäste geimpft oder genesen und zusätzlich einen negativen Corona-Test vorweisen müssen.
Mehr als 30 Prozent der Befragten hätten ihr Unternehmen vorübergehend geschlossen, weil eine Öffnung unwirtschaftlich sei, sagte Schwarz. 20 Prozent planten dies in den kommenden Wochen. Knapp 80 Prozent der Unternehmen hätten bereits Überbrückungshilfe IV beantragt oder wollten dies bald tun.
Landestourismusverband fordert Plan ab Ostern
Die wirtschaftliche Lage im Gastgewerbe Mecklenburg-Vorpommerns ist nach einer Umfrage des Landestourismusverbandes unter rund 480 Betrieben auch ohne förmlichen Lockdown sehr angespannt. „Es fehlt an Umsätzen, Planungssicherheit, Beschäftigung und Perspektive“, sagte Geschäftsführer Tobias Woitendorf am Donnerstag.
Es greife die Angst um sich, dass der Tourismusmotor so spät wie im vergangenen Jahr auf Touren kommen dürfe. „Die Tourismusbranche Mecklenburg-Vorpommern wünscht sich einen klaren, nachvollziehbaren und verständlichen Handlungsrahmen für Gäste und Gastgeber, der spätestens ab Ostern zum Tragen kommt und mehr Handlungsfreiheit als die aktuell geltenden 2G-Plus-Regeln bringt.“ Woitendorf kündigte einen Vorschlag der Branche an die Landesregierung für die nächsten Tage an.
(dpa/MK)