Corona-Hilfe

22 Millionen für Wiens Tourismus

Panorama von Euro Banknoten und Münzen
Bis zu 50.000 Euro pro Betrieb will die Stadt Wien im Zuge des Hilfspaketes lockermachen. (© Wolfilser – stock.adobe.com)
Die Wiener Stadtregierung hat ein weiteres Hilfspaket geschnürt, von dem 22 Millionen für Hotels und Tourismusbetriebe sowie drei Millionen für die Clubszene gedacht sind.
Freitag, 11.09.2020, 09:25 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Der Städtetourismus und die Clubszene wurden von der Coronakrise besonders hart getroffen. Die Stadt Wien hat daher jetzt ein weiteres Hilfspaket im Ausmaß von rund 50 Millionen Euro beschlossen, von denen etwa die Hälfte für diese Branchen reserviert ist. Das sind die Pläne im Detail:

  • 22 Mio. Euro für Tourismus und Hotellerie:
    Mit einer Anschubfinanzierung von bis zu max. 50.000 Euro pro Betriebsstätte will die Stadt Wien jetzt helfen und gleichzeitig Arbeitsplätze schützen. Gefördert werden Kosten für Buffet, Getränke, Marketing, Werbung und externe Dienstleistungen. Die Vergleichsgröße für die Finanzierung sind 6 % des Nächtigungsumsatzes von März bis Mai 2019. Einreichungen sind von 1. Oktober bis 30. Juni 2021 möglich, Kosten können bis 30. September 2021 geltend gemacht werden. Mit 7 Mio. Euro für Werbemaßnahmen zur Belebung des städtischen Tourismus wird das Budget des WienTourismus kompensiert, das sonst durch den Ausfall großer Teile der Ortstaxe eingebrochen wäre.
  • 3 Mio. Euro für Wiener Clubs:
    Für die Weltstadt Wien und deren Reputation als Stadt internationaler Begegnung ist es zentral, dass das Musikerlebnis in Form des Clubbesuches so rasch wie möglich und in vergleichbarer Dimension zurückkehrt. Dieses Comeback möchte die Stadt Wien mit einer Förderung über die Wirtschaftsagentur Wien unterstützen. Gefördert werden soll die Konzeption und Durchführung entsprechender Projekte, Veranstaltungen oder Programme. Dies schließt jedenfalls Konzeptions-, Planungs-, Werbeaufwendungen sowie Gagen für Künstler mit ein. Bei der geplanten Förderung handelt es sich um eine Ausschreibung auf Wettbewerbsbasis. Die Entscheidung über eine Förderung wird von einer Jury getroffen, die nach einem noch näher zu definierenden Kriterienkatalog (hiezu sollen beispielsweise zählen: Originalität/Kreativität des Konzepts, Internationalität, Gender- und Diversity-Aspekte) ihre Auswahl nach dem Wettbewerbsprinzip trifft. Solange besondere COVID-19-Schutz- und -Verhaltensmaßnahmen gelten, ist deren Einhaltung selbstverständlich zwingende Voraussetzung. Gefördert werden 90 % der Kosten, die maximale Fördersumme beträgt 30.000 Euro.

Lob von der ÖHV

Positiv reagiert etwa die Österreichische Hoteliersvereinigung (ÖHV) auf dieses Hilfspaket. 15 Mio. Euro für Hotels plus 7 Mio. Extra-Budget für WienTourismus: ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer sieht eine „dringend notwendige Ergänzung zu den Hilfsmaßnahmen des Bundes. Das geht alles in die richtige Richtung, und das zählt.“ Die Mittel müssten rasch, effektiv und punktgenau eingesetzt werden: „Die Stadthotellerie wurde von Corona besonders hart getroffen. Und jetzt kommt der Herbst, über den wir noch nichts wissen, außer dass uns viele Kongresse und Gruppenreisen fehlen werden.“

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Die Bettensteuer für München ist vom Bayerischen Landtag verhindert worden.
Gesetzesänderung
Gesetzesänderung

Bayerischer Landtag verhindert Bettensteuer

Es war ein echter Krimi, der sich in München abspielte. Schließlich war es bis heute Morgen noch unklar, ob sie kommen wird oder nicht. Jetzt kann die Hotellerie- und Touristikbranche aufatmen.
Ein Hotelgast betritt ein Hotelzimmer
Politik
Politik

Bettensteuer ade: Termin für Verbot rückt näher

Die bayerische Bettensteuer ist noch nicht vom Tisch. Das könnte sich bald ändern. Der Landtag muss abschließend nur noch über ein landesweites Verbot für die Einführung dieser Steuer durch Kommunen abstimmen. Aber wann?
Überbrückungshilfe
Aktionsbündnis Tourismusvielfalt
Aktionsbündnis Tourismusvielfalt

„Staatliche Unterstützung auf den letzten Metern nicht verwehren!“

In einem offenen Brief an Bundesminister Peter Altmaier und Olaf Scholz appelliert das Aktionsbündnis Tourismusvielfalt (ATV), die staatlichen Überbrückungshilfen mindestens bis zum Jahresende zu verlängern.
Freeskier in Werfenweng
AK- und ÖHV-Forderung
AK- und ÖHV-Forderung

Urlaubsbonus soll Wintersaison retten

Arbeiterkammer und Österreichische Hoteliervereinigung plädieren für einen österreichweiten Urlaubsbonus für Einheimische, der den Tourismus im Coronawinter ankurbeln soll.
Leeres Kaffeehaus in Wien
Wien auf der roten Liste
Wien auf der roten Liste

Wegfall des Reisemarktes Deutschland trifft Wien schwer

Alleine im Juni 2020 entstanden 28,7 Prozent des gesamten Nächtigungsumsatzes in den Beherbergungsbetrieben durch Gäste aus Deutschland. Der Gemeinderat will jetzt Wiener Hotels finanziell unterstützen.
reisewarnung
reisewarnung

Deutschland erklärt Wien zum Corona-Risikogebiet

Schwerer Rückschlag für den Wiener Tourismus: Zahlreiche Stornos sind die Folge. Der Wegfall deutscher Gäste sei laut Expertenmeinung existenzbedrohend für viele Betriebe.
Bick auf Wiens Zentrum
Verhaltener Sommerausblick
Verhaltener Sommerausblick

Sonnenschein für Ferienregionen, Wolken für Städte

In Österreich ist derzeit noch mehr als jedes zweite Hotelbett frei. Große Probleme hat speziell die Stadthotellerie. In Wien liegt die Auslastung sogar nur zwischen 10 und 15 Prozent.
Wiens Tourismusdirektor Norbert Kettner, Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke, Spartenobmann Markus Grießler und Fachgruppenobmann Dominic Schmid präsentieren die beiden Siegel
Sicheres reisen
Sicheres reisen

Wien präsentiert zwei Qualitätssiegel

Mit dem für Wiener Beherbergungsbetriebe entwickelten Sicherheitssiegel „Safe Stay“ und der globalen Sicherheitsmarke „Safe Travels“ für den gesamten Tourismussektor will man höchste Standards garantieren.
eine Ärztin hält ein Abstrichröhrchen mit Coronavirus in der Hand
„Sichere Gastfreundschaft“
„Sichere Gastfreundschaft“

Gratis-Coronatests für alle Hotelmitarbeiter

Nach der Pilotphase wird die Testinitiative „Sichere Gastfreundschaft“ nun österreichweit ausgerollt. Mitarbeiter von Beherbergungsbetrieben können sich nun regelmäßig kostenlos testen lassen.